Das Zahlenbuch 1, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer mit CD-ROM

167 Grundkonzeption des Zahlenbuchs der Kinder zu den einzelnen Übungen und das beste Ergebnis des Gesamttests in einem „Lehreraccount“ festgehalten. Die Lehrerin hat mit einem Passwort Zugang zu diesen Daten und kann sich so mühelos über die Übungsfortschritte informieren. Es empfiehlt sich, die Beherrschung jeder Übung in einem „Blitz- rechenpass“ (Kopiervorlage) festzuhalten. Damit bekommt jedes Kind eine individuelle Rückmeldung über seinen Lernstand. Die zwei Teilprüfungen für jede einzelne Übung (in geziemendem zeitlichen Abstand voneinander) sowie für die Abschlussprüfung über den gesamten Kurs können zeitsparend in Gruppen abge- legt werden. Die Kinder können sich vorher gegenseitig testen und entscheiden, wann sie sich zu einer Prüfung melden. Wenn im Klassenzimmer ein Computer zur Verfügung steht, kann der Lernstand auch am Computer überprüft werden, da sich jedes Kind beim Üben persönlich eintragen muss. Mitarbeit von „Rechentrainern“ beim Blitzrechnen Der Blitzrechenkurs erreicht dann seine optimale Wirkung, wenn es gelingt, nicht nur die Kinder, sondern auch Eltern oder ande- re Bezugspersonen von der Notwendigkeit und Wichtigkeit des Kurses zu überzeugen. Lehrer, Kinder und Eltern müssen die Übungen bewusst als ständiges „Fitnessprogramm“ verstehen und konsequent durchführen: „Übe so immer wieder!“ Bereits beim ersten Elternsprechtag sollte dieser wichtige Punkt geklärt und damit gleichzeitig die Mitarbeit der Eltern in sinnvolle Bah- nen gelenkt werden. Die Eltern sollten in das Konzept des Kurses eingeführt werden, den Unterschied zwischen Grundlegung und Automatisierung verstehen und lernen, wie die Grundlegung der 10 Blitzrechenübungen unter Benutzung der Umschlagseiten des Schulbuchs geht. Anschließend sollte mit den Eltern überlegt werden, wer für ihr Kind als „Blitzrechen-Trainer“ rekrutiert wer- den kann. Die Unterstützung beim Blitzrechnen ist bei solchen El- tern kein Problem, die von sich aus an den Lernfortschritten ihrer Kinder interessiert sind und die nötige Zeit aufbringen können. Für Kinder, bei denen diese Voraussetzung nicht gegeben ist, sollten andere „Blitzrechen-Trainer“ gefunden werden, die sich für den Kurs mitverantwortlich fühlen, z. B. ein älteres Geschwisterkind oder ein(e) andere(r) Verwandte(r), ein(e) Mitschüler(in), ein(e) Mitarbeiter(in) bei der Ganztagsbetreuung, oder Betreuer bei der Hausaufgabenhilfe. Blitzrechnen am Computer 4. Die Förderung von Kindern mit unter- schiedlichen Voraussetzungen nach dem Prinzip der natürlichen Differenzierung Ich glaube an den sozialen Lernprozess, und darum trete ich für die heterogene Lerngruppe ein … [Sie] umfasst Schüler verschie- dener Niveaus, die an einer Aufgabe– jeder auf der ihm eigenen Stufe– zusammenarbeiten … Hans Freudenthal: Vorrede zu einer Wissenschaft vom Mathematikunterricht Die üblichen Methoden der („inneren“ und „äußeren“) Diffe- renzierung bestehen darin, dass die Lehrperson Gruppen von Kindern oder einzelnen Kindern Aufgabenmit bestimmten Anfor- derungsniveaus zuweist, die nach Einschätzung der Lehrperson dem jeweiligen Lernstand entsprechen. Es gibt Unterrichtswerke, bei denen die Kinder weitgehend unabhängig voneinander Heft- chen für Heftchen abarbeiten. Dadurch werden aber nicht nur die Bildungsstandards verfehlt, auch soziales Lernen wird verhindert, obwohl es erklärtes pädagogisches Ziel der Schule ist. Im Zah- lenbuch wird ein grundsätzlich anderer Weg der Differenzierung beschritten: Das Werk ist vom Grundsatz her so konzipiert, dass Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Interessen und Möglichkeiten gemeinsam damit arbeiten können und gleichwohl individuell gefördert werden. Die notwendige Differenzierung er- gibt sich aufgrund einer Schichtung im Aufbau des Werkes von selbst: –– Das Zahlenbuch bietet einerseits eine Grundlage für den Er- werb der Kenntnisse und Fertigkeiten, die für das weitere Lernen notwendig und daher für alle Kinder in gleicher Weise verbindlich sind. Die eingebauten Basiskurse „Blitzrechnen“ und „Sachrechnen im Kopf“ sichern die Basiskompetenzen, die dem unteren Anforderungsniveau zuzuordnen sind. Das Arbeitsheft enthält Übungen des unteren und mittleren An- forderungsniveaus zur Festigung und Vernetzung der Grund- lagen. Bereits auf dieser Stufe besteht ein Spielraum bei der Auswahl der Aufgaben, der Wahl der Rechen- und Lösungs- wege und der Form der Darstellung, der den Kindern in einem gewissen Rahmen eine Selbststeuerung ermöglicht. –– Auf dieser Grundlage bauen Lernangebote auf, die sich eben- falls an alle richten, aber von jedem Kind nach seinen Mög- lichkeiten individuell wahrgenommen werden können und dürfen. Es handelt sich hier also um eine Differenzierung vom Kind aus , nicht um eine Differenzierung von der Lehrperson aus wie bei den üblichen Formen der „inneren“ und „äußeren“ Differenzierung. Außerhalb der Schule ist diese Form der Dif- ferenzierung eine Selbstverständlichkeit. Daher sprechen wir von „natürlicher Differenzierung“. Diese Form ist eine originelle Entwicklung des Projekts „mathe 2000“ und ein Markenzei- chen des Zahlenbuchs. Angebote zur natürlichen Differenzierung, die im Zahlenbuch grün unterlegt sind, setzen immer auf der Stufe der Basiskom- petenzen an, reichen aber bis in vertiefende Kompetenzen hinein und verknüpfen die Übung allgemeiner mathematischer Kom- petenzen mit der Übung inhaltlicher Kompetenzen. Die Kinder werden bei der Bearbeitung dieser Angebote unterschiedlich weit kommen, was aber kein Problem ist, denn ihre mathematischen Kräfte werden auch dann gesteigert, wenn sie sich mit diesen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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