Das Zahlenbuch 1, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer mit CD-ROM

118 96 ■ 1 Aufbau der Tabelle besprechen, Fahrpreise eintragen. 2 Tabelle ausfüllen. 3 Ergebnisse von 2 zur Lösung nutzen.  Arbeitsheft, Seite 58 Mit Geld rechnen Zu zahlen Rundfahrt Familie Minetti bezahlt für: 3 Kinder Euro 2 Erwachsene Euro zusammen Euro Familie Kaiser bezahlt für: 2 Kinder Euro 3 Erwachsene Euro zusammen Euro 1 2 3 4 Kinder 1 2 3 4 5 6 Zu zahlen 2 4 6 € € € Erwachsene 1 2 3 4 5 6 Zu zahlen 4 8 € € € € Euro 1 0 Fahrpreis Kinder 2€ Fahrpreis Erwachsene 4€ Fahrpreis Erwachsene 4€ Fahrpreis Kinder 2€ Euro Fahrpreis Kinder 2€ Fahrpreis Kinder 2€ Fahrpreis Erwachsene 4€ Euro Fahrpreis Kinder 2€ Fahrpreis Kinder 2€ Euro Fahrpreis Kinder 2€ Fahrpreis Kinder 2€ Fahrpreis Erwachsene 4€ Fahrpreis Erwachsene 4€ Fahrpreis Erwachsene 4€ 8 8 10 12 16 12 6 4 8 12 14 16 20 24 12 10 96/97 Mit Geld rechnen Rechnerische Durchdringung von Preistabellen Was wird benötigt? Arbeitsmaterial: Rechengeld Demonstrationsmaterial: Rechengeld (1 Euro-, 2 Euro-Münzen), evtl. Zettel als „Fahrkarten“ mit Preisangaben Worum geht es? Der Umgang mit Geld wird im Rahmen ei- ner Sachsituation fortgesetzt, die den Kin- dern bekannt ist: Eine Familie macht einen Ausflug in einen Vergnügungspark. Dabei muss sie für verschiedene Wünsche, die sie sich erfüllt, Preise bezahlen. Die Kinder lernen bei diesem Thema die Regel „Kinder zahlen die Hälfte“ kennen, die im täglichen Leben oft vorkommt. Die Doppelseite schließt mit einem Spruch des Rechenmeisters Adam Ries (im Volks- mund oft Adam Riese genannt). Adam Ries wurde 1492 (dem Jahr der Entdeckung Amerikas) in der oberfrän- kischen Stadt Staffelstein (nahe Bam- berg) geboren. Er lernte in jungen Jahren (1509–1518) das Rechnen vermutlich bei Rechenmeistern in Nürnberg, das im Mit- telalter Handels- und Wissenschaftsmet- ropole im gesamten süddeutschen Raum war. Nach seinen Lehr- und Wanderjah- ren wurde Ries 1518 in Erfurt sesshaft und gründete dort in der Drachengasse eine Rechenschule. Um 1522/23 siedelte er nach Annaberg/ Erzgebirge um und wurde herzoglicher Buchhalter der Silberbergwerke. 1539 wurde er zum „Churfürstlich Sächsischen Hofarithmeticus“ ernannt. Hochgeachtet und vom Volk bis heute als „Rechenmeis- ter“ verehrt starb AdamRies 1559 in Anna- berg im Alter von 67 Jahren. Noch heute sagen viele Leute, wenn sie überzeugt sind richtig gerechnet zu haben: „Das stimmt nach Adam Ries(e).“ Vor Adam Ries war Rechnen eine große Kunst, die nur wenige Gelehrte beherrsch- ten. Die vorhandenen Rechenbücher wa- ren alle in lateinischer Sprache verfasst und daher für einfache Leute nicht lesbar. Philipp Melanchthon, Weggenosse von Martin Luther, erklärte um 1530 Studien­ anfängern der Universität Wittenberg, dass sie im Studiumwohl schriftlich addie- ren und subtrahieren, aber nicht multipli- zieren und dividieren lernen würden. Dies galt damals als zu schwierig. Wer beruflich auf die Lösung schwieriger Rechenaufga- ben angewiesen war, musste zu Rechen- meistern gehen, die sich ihre Dienste gut bezahlen ließen. Adam Ries wollte, dass alle Leute selbst Rechnen lernen. Hierfür verfasste er meh- rere Lehrbücher in deutscher Sprache, die auch für „iunge anhebende schuler“, d. h. Kaufmanns- und Handwerkslehrlinge, ge- dacht waren. Seine Bücher waren so gut geschrieben, dass sie über Jahrhunderte hinweg Bestseller blieben. Das zweite Re- chenbuch erschien zu seinen Lebzeiten in 42 Auflagen, bis 1650 in weiteren mehr als 20 Auflagen. Der didaktische Ansatz von Adam Ries be- ruht auf seiner souveränen Beherrschung der Mathematik. Ein von ihm verfasstes, allerdings nicht veröffentlichtes Lehrbuch zur Algebra beweist, dass er zu den füh- renden Elementarmathematikern seiner Zeit gehörte. Eine ähnliche Rolle wie Adam Ries in Deutschland spielten Robert Recorde (1510–1558) in England und, sehr viel später, Willem Bartjens (1569–1638) in den Niederlanden. Wie kann man vorgehen? Zur Arbeit mit dem Buch: Das Einstiegsbild auf Seite 96 regt zur Diskussion über den Kauf von Fahrkarten, Snacks und Getränken zwischendurch an. Die Kinder können dabei ihre eigenen Er- fahrungen einbringen. Gemeinsam wird überlegt, was die beiden Familien Gruppen (links Vater mit einem Kind, in der Mitte Elternpaar mit drei Kin- dern) bezahlen müssen, wenn sie mit der Loopingbahn fahren wollen. Evtl. werden die Fahrkarten an die Tafel geheftet. Der Preis lässt sich dann leicht bestimmen. Im Rollenspiel können an einer Kasse Fahr- karten für die eigene Familie angefordert und bezahlt werden. Die Aufgaben und Rechnungen sollten so notiert werden wie später in Aufgabe 1 und Aufgabe 3. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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