Das Zahlenbuch 1, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer mit CD-ROM

102 82 ■ 1−3 Knoten und Masche üben. Lage der Schnüre räumlich erfassen und beschreiben. Knotenschule 1 Freihandknoten Mit dem Freihandknoten kannst du zwei Schnurenden zusammenbinden. 1. 3 Masche 1. 2. 3. 4. 5. 2. 3. 2 Schlaufenknoten Der Schlaufenknoten wird auch beim Angeln verwendet. 1. 3. 2. 82 Knotenschule Praktische Anwendung der Geometrie, Schulung der Raumvorstellung Was wird benötigt? Arbeits- und Demonstrationsmaterial: Wä- scheleine oder dicke Schnur von 5–6mm Stärke Worum geht es? Die vier vorhergehenden Seiten waren anstrengend. Da sind jetzt geometrische Seiten willkommen, bei denen man etwas „durchatmen“ kann. Die Basiskurse „Blitz- rechnen“ und „Sachrechnen im Kopf“ soll- ten aber weitergeführt werden. Da handelt es sich nur um Wiederholungen. Im Zahlenbuch wird nicht nur die „reine“, sondern auch die praktische Geometrie besonders gepflegt, wobei neue Wege eingeschlagen werden. Knoten finden im täglichen Leben, in vie- len Berufen (Seefahrt) und in der Freizeit (Basteln, Pfadfinden, Angeln, Bergsteigen) vielfältige Anwendung. Sie sind daher kein exotisches Thema, wie es vielleicht auf den ersten Blick scheinen könnte. In der Mathematik haben geometrische Theori- en über „krumme“ Linien und Flächen die Geometrie der geraden Linien und Ebenen längst in den Schatten gestellt. Die Kno- tentheorie ist hier eines der Gebiete, die sich in den letzten Jahrzehnten beson- ders stürmisch entwickelt haben. In dieser Theorie versteht man unter einem Knoten eine geschlossene Linie mit beliebig kom- plexen Überschneidungen. Ziel der Theo- rie ist es Verfahren zu entwickeln um zu entscheiden, ob sich zwei Knoten durch Umformen ineinander überführen lassen (äquivalente Knoten) oder nicht. Konstruktionspläne von Knoten zu lesen und in reale Knoten umzusetzen ist un- abhängig von praktischen Anwendungen eine sehr gute Schulung der Raumvorstel- lung. Das Studium einfacher Knoten ist eines der Gebiete, die aus der Zeit der „Neuen Mathematik“ überdauert haben. Heinrich Besuden gebührt das Verdienst, sie in den Grundschulunterricht eingeführt zu haben (H. Besuden, Würfel, Knoten, Ornamente. Stuttgart: Klett, Seiten 15–27). Die „Knotenschule“ des Zahlenbuchs be- ginnt im Band 1 mit dem einfachen Kno- ten und den Knotenschnüren der Inka (Seite 20). Sie wird hier mit dem Freihand- knoten zumZusammenbinden von Schnü- ren, dem Schlaufenknoten zumBefestigen einer Schnur an einem Haken sowie der Schuhschleife fortgesetzt. Die Bezeichnungen für Knoten variieren sehr stark. Der Freihandknoten heißt oft auch „Überhandknoten“, der Schlaufen- knoten „Sackstich“. Danksagung: Herrn Alexander Hesse, Fa. InVento, sind wir für nützliche Hinweise zur Verwendung von Knoten im Drachenbau verpflichtet. Wie kann man vorgehen? Zur Arbeit mit dem Buch: Die Kinder versuchen, die Knoten anhand der Anleitungen zu knüpfen, und helfen einander dabei. Wenn nötig zeigt die Leh- rerin, wie es geht. 1  Der Freihandknoten gleicht in der Knüpfbewegung dem einfachen Knoten (Seite 20).EswerdenaberzweiSchnürever- knotet. Der Knoten kann wie der einfache Knoten auch rechts herum geknüpft wer- den, indem man die Enden der Schlaufen nicht wie im Bild gegen den Uhrzeigersinn, sondern im Uhrzeigersinn über die beiden Schnüre führt. Dies entspricht einer Spiege- lung der Knüpfanleitung an der Vertikalen. Der Freihandknoten ist einer der am häu- figsten benutzten Knoten. Er findet ins- besondere im Drachenbau Verwendung. Wenn man die beiden Enden einer Schnur mit einem Freihandknoten verbindet, er- hält man eine geschlossene Schnur, wie sie zum Aufhängen von Bildern o. Ä. be- nötigt wird. 2  Der Schlaufenknoten wird wie ein Frei- handknoten mit einem doppelt liegenden Seil geknüpft. Am Schluss entsteht eine Schlaufe, daher der Name. Wie der Frei- handknoten kann auch der Schlaufenkno- ten anders herum geknüpft werden. 3  Die Masche kann auch zum Verpacken von Geschenken benutzt werden. Zuerst sollte man die Masche an einem Holzklotz üben, dann auch am Schuh. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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