Big Bang 7, Schulbuch

52 RG 7.1 G 7.2 Strahlungshaushalt der Erde Abb. 32.32: Produktion von Bioethanol in Brasilien: Dabei entsteht auch jede Menge CO 2 , das man in der Bilanz nicht vergessen darf. Das klingt alles eigentlich sehr vielversprechend!? Bioener- gie ist aber auch umstritten und zeigt, wie knifflig die Sache mit dem Umweltschutz tatsächlich sein kann – auch wenn man es wirklich gut meint. Die CO 2 -Bilanz sieht nämlich nicht mehr so rosig aus, wenn man alle Prozesse mit einbe- zieht. Nehmen wir als Beispiel die Düngung . Dafür benötigt man Pestizide , bei deren Herstellung Treibhausgase ent- stehen – und die nebenbei auch den Boden belasten. Die Maschinen , mit denen die Rohstoffe verarbeitet werden, tragen ebenfalls zur Erwärmung der Erdatmosphäre bei (Abb. 32.32). Du siehst daran, dass sinnvolles ökologisches Handeln sehr kompliziert sein kann. Info: Es ist nicht alles Gold, was glänzt Es ist nicht alles Gold, was glänzt Mit der Bioenergie ist das eine knifflige Sache, weil viele widersprüchliche Punkte zu berücksichtigen sind. Sehen wir uns ein paar Vor- und Nachteile an: Vorteile: Biomasse wächst schnell nach und bindet dabei wieder CO 2 (Abb. 32.31, S. 51). Die verstärkte Nutzung von Biomasse kann die Abhängigkeit von Erdöl- und Erdgasim- porten reduzieren . Biomassekraftwerke und Biogasanlagen zur Stromerzeugung sind im Gegensatz zu Wind- und Solarenergie regelbar und funktionieren auch bei Windstille und Wolken. Organische Abfälle können noch weiter ver- wendet werden und sind preiswert oder sogar kostenlos. i Abb. 32.33: Bau und Funktion einer Biogasanlage Zusammenfassung Biomasse nennt man CO 2 -neutral, wenn jedes Jahr so viele Pflanzen nachwachsen, dass das freigesetzte CO 2 wieder aufgenommen wird. Obwohl bei der Produktion Treibhaus- gase entstehen, schneidet Biomasse in der Regel besser ab als fossile Brennstoffe. In armen Ländern sind Kleinstbiogasanlagen verbreitet (Abb. 32.33). Nachteile: Bioenergie braucht beim Anbau viel Platz und steht in Flächenkonkurrenz zur Nahrungs- und Futtermit- telerzeugung. Der Anbau führt zu Umweltbelastungen durch Dünger und Pestizide . Stickstoffdünger kann zu er- höhten Emissionen des Klimagases N 2 O führen (siehe Tab. 32.1, S. 43). Die Umwandlung von Regenwald, Mooren oder Grünland in Ackerland verringert die Biodiversität. Zudem können diese Flächen große Mengen CO 2 gespei- chert haben, welches bei der Umwandlung durch Brand- rodung oder Trockenlegung freigesetzt wird. Z Klimaänderung und erneuerbare Energie Manchmal ist bei Angaben von Stoffmengen von ppb die Rede. Was ist damit gemeint? L Auch auf Venus und Mars gibt es einen natürlichen Treibhauseffekt! Gib mal einen Tipp ab, wie viel Grad dieser ausmacht. L Wird nicht der 2. HS der Wärmelehre verletzt, wenn es im Inneren eines in der Sonne geparkten Autos heißer wird als draußen? L Warum kann man das Wetter auf eine Woche, das Klima aber auf ein Jahrhundert im Voraus sinnvoll einschätzen? L Wie ist es möglich, dass die Luft hinter dem Rotor eines Windkraftwerkes langsamer strömt? Es muss doch durch den imaginären Zylinder (Abb. 32.29) immer dieselbe Luftmasse pro Zeit strömen. L Welche Umweltbeeinträchtigungen durch Windkraft- anlagen gibt es? Recherchiere zu den Begriffen Vogelschlag, Landschaftsverbrauch, Schattenwurf, Diskoeffekt, Lärmentwicklung und Energierücklaufzeit. Manchmal wird der Mythos von der CO 2 -freien Atomkraft strapaziert. Was ist falsch daran? L Auf vielen Karten zur Sonneneinstrahlung werden nicht W/m 2 , sondern auf Kilowattstunden pro Qua- dratmeter und Jahr angegeben. Welcher Zusammen- hang besteht hier? L 32 F25 W1 F26 E1 F27 E2 F28 E1 F29 E1 F30 W1 F31 S1 F32 E1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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