global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Arbeitsheft
Bevölkerung und Gesellschaft diskutieren 30 Alternde Gesellschaften Land Anteil in% Land Anteil in% Italien 21,4 Schweiz 17,6 Deutschland 20,8 Slowenien 17,5 Griechenland 20,5 Ungarn 17,5 Portugal 19,9 Großbritannien 17,5 Bulgarien 19,6 Tschechien 17,4 Schweden 19,4 Niederlande 17,3 Finnland 19,4 Rumänien 16,5 Lettland 19,1 Norwegen 15,9 EU28 18,5 Liechtenstein 15,5 Kroatien 18,4 Polen 14,9 Litauen 18,4 Luxemburg 14,1 Estland 18,4 Zypern 13,9 Österreich 18,3 Slowakei 13,5 Dänemark 18,2 Montenegro 13,3 Spanien 18,1 Island 13,2 Frankreich 18,0 Irland 12,6 Serbien 18,0 Mazedonien 12,4 Malta 17,9 Albanien 12,0 Belgien 17,8 Türkei 7,7 M1 Anteil der Bevölkerung im Alter ab 65 Jahren in Ländern Europas im Jahr 2014 So dramatisch gefährdet die Überalterung Europa Die bevorstehende rasante Alterung der Bevölkerung gefährdet viele Länder der Europäischen Union drama- tisch. Das zeigt die Studie „Zur Zukunftsfestigkeit der europäischen Sozialstaaten“, die das Hamburger Welt- wirtschaftsinstitut (HWWI) im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge vorgelegt hat. (…) In Europa ist der Staatsanteil an der Wirtschaft mit 50 Prozent deut- lich größer als in den USA, Japan oder in der Schweiz. Der Grund ist das in vielen EU-Ländern gut ausgebaute Sozial- system, das im Durchschnitt ein Fünftel der gesamten Wirtschaftsleistung beansprucht. Am stärksten schlagen dabei fast überall die Sozialleistungen für Rentner zu Buche, die in den vergangenen Jahren infolge der demo- grafischen Entwicklung bereits stark angestiegen sind. Wie stark die Sozialsysteme der einzelnen EU-Länder in den nächsten Jahrzehnten unter Druck geraten, hängt zum einen von deren Großzügigkeit ab und zum anderen vom Tempo der Alterung. In Deutschland und Italien ist der Anteil der Senioren mit mehr als 20 Prozent am höchs- ten. In keinem anderen Land gibt es zudem weniger Kin- der im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung als hierzulande. Von allen EU-Staaten hat Italien das größte Rentenpro- blem. Denn die Italiener sind ihren Senioren gegenüber besonders spendabel. Zwar hat das Land ebenso wie Deutschland in den vergangenen Jahren sein Alterssiche- rungssystem reformiert. Doch in beiden Staaten drohen den künftigen Beitragszahlern trotzdem gewaltige finan- zielle Belastungen, falls nicht weitere Anpassungen unter- nommen werden, mahnen die HWWI-Forscher. In Frankreich, Schweden, Finnland und Österreich altert die Bevölkerung bis 2060 weniger schnell. Doch auch die- sen Staaten droht Ungemach, da sie besonders hohe Aus- gaben pro Kopf der über 65-Jährigen aufweisen. Das be- zieht sich nicht nur auf die Rentenzahlungen, sondern zB auch auf das Gesundheitswesen oder die Pflege. Während in Südeuropa und im Westen der demografische Wandel bereits weit fortgeschritten ist, wird Osteuropa erst in einigen Jahrzehnten beginnen stark zu altern. So wird es 2060 viermal mehr Rentner im Verhältnis zur akti- ven Bevölkerung geben als heute. In Deutschland verdop- pelt sich dieser sogenannte Altenquotient in gleichem Zeitraum. Die jüngste Gesellschaft hat dagegen Irland. Weil es hier nach wie vor viele Kinder gibt, wächst die Bevölkerung in den nächsten Jahren besonders stark. Auch in Frankreich, Schweden und Finnland wächst die Bevölkerung künftig noch. Dass diese drei Staaten dennoch ein ähnlich großes Rentenproblem wie Deutschland bekommen, liegt an den großzügigen Leistungen, die sie ihren Ruheständlern gewähren. Entspannt zurücklehnen können sich dagegen die Niederländer, Briten, Iren und Ungarn, denn die Bevöl- kerung in ihren Ländern altert nur moderat. (https://www.welt.de/wirtschaft/article126766511/So-dramatisch-gefaehrdet-die-Ueberalterung-Europa.html, Dorothea Siems, 9. 4. 2014, abgerufen am 10.1. 2017) M2 Zukunftsfähigkeit europäischer Sozialstaaten Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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