global 8. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
81 Politische Gestaltung von Räumen untersuchen Einkaufserlebnis vor historischer Kulisse Durch die Innenstadt bummeln, ins Marktreiben eintau- chen, sich mit Freunden treffen. Und dabei das Flair histo- rischer Baudenkmäler genießen. Shopping in Tulln ist gleichermaßen Einkaufserlebnis und spannende Entde- ckungstour durch Tradition und Moderne. „Wer einkauft, hat hundert Augen nötig“, weiß ein Sprich- wort. In Tulln fällt der Blick aber nicht nur auf begehrens- werte Gegenstände. Sondern auch auf bewundernswerte Bauten. Hier trifft historische Architektur auf ihre moder- ne Interpretation. Und schafft damit ein spezielles Ambi- ente, das der traditionsreichen Handelsstadt neues Leben verleiht. Ein bisschen Zeit sollte man einplanen, wenn Shopping in Tulln am Programm steht. Der Hauptplatz ist als „Wohn- zimmer“ Tullns der perfekte Ort um zu flanieren und ein- zukaufen, im Schanigarten ein Glas Veltliner zu trinken oder in einer der alteingesessenen Konditoreien ein Stück Schiele-Torte zu verkosten. Moderne Vielfalt verspricht das Innenstadt-Einkaufszentrum „Rosenarcade“. Aber auch in den Straßen der Innenstadt gibt es viel zu erkunden – vor allem bei den traditionellen Gewerbe- und Handwerksbe- trieben mit ihren lokalen und individuellen Angeboten und Spezialitäten. Ganz nebenbei entdeckt man die kultu- rellen Schätze der Donaustadt: vom historischen Minori- tenkloster bis zum Renaissancebau mit venezianischen Zinnen. Das ganze Jahr hindurch verwandelt sich der Hauptplatz an jedem Freitag in den kulinarischen Naschmarkt, auf dem die Bauern der Region ihre Schmankerln offerieren. In der warmen Jahreszeit gibt es an jedem 1. Freitag im Monat zusätzlich zu den kulinarischen Köstlichkeiten auch Kunsthandwerk aus der Region zu erstehen. An Samsta- gen steht wöchentlich der Bauernmarkt in der Holzschuh- Passage am Programm. Bei Einheimischen und Besuchern gleichermaßen beliebt sind die regelmäßigen Kunsthandwerksmärkte und die traditionsreichen Simoni- und Georgi-Märkte. Im Frühjahr und im Sommer verwandelt sich die Innenstadt an jeweils einem Sonntag beim großen City-Flohmarkt zum wahren Paradies für Schnäppchenjäger. Im Winter ist der Besuch des Adventdorfes mit Eislaufplatz, Eisstock-Schießen und bodenständiger Gastronomie ein Pflichttermin. (http://erleben.tulln.at/wissenswertes/einkaufen/ , abgeru fen am 22.11. 2018) M2 Shopping in Tulln „Besser Hauptplatz als am Stadtrand“ Rudolfstraße-Mieter halten sich meist nicht lange. Schin- nerl: „Wir bemühen uns sehr, aber Inhaber müssen auch mittun.“ „In der Stadt hat eine Verlagerung der Handelsflächen von den Straßen zum Hauptplatz stattgefunden“, heißt es vonseiten der Stadtgemeinde zum Thema Rudolfstraße. Dass die Rudolfstraße weniger besucht wird, das bekom- men auch die dort ansässigen Geschäfte zu spüren. Ge- munkelt wurde beispielsweise, dass auch die Tullner Tra ditionsfirma Wolffhardt auf Grund der hohen Rabatte, die derzeit dort geboten werden, zusperrt. Rosenarcade hat Kaufverhalten geändert Dem widerspricht Beatrix Wolffhardt: „Wir möchten nur Ware wegbringen, um Neues kaufen zu können.“ Durch die Rosenarcade habe sich zwar das Kaufverhalten geän- dert, aber „besser die Leute kaufen am Hauptplatz als irgendwo am Stadtrand“, so Wolffhardt. Sie befürchte aber schon, dass durch den Bau der Stadtoase mehr Kun- den wegbleiben könnten. „Wir wollen zwar nicht zusper- ren, aber man kann nie wissen“, meint Wolffhardt. Rund- herum hätten schon viele Geschäfte schließen müssen oder wurden an immer wieder neue Mieter übergeben. Beispielsweise war im ehemaligen Schuhgeschäft Delka unter anderen ein Dekogeschäft und jetzt befindet sich darin ein Friseursalon sowie ein Café. In den leer stehen- den Geschäften wird zwar um Pächter geworben, ob sich da aber jemand findet, der das Wagnis eingeht, ein Lokal in der Rudolfstraße zu mieten, ist fraglich. Viele Attraktionen in Rudolfstraße verlegt Vizebürgermeister Harald Schinnerl meint dazu: „Ludwig Buchinger und ich haben bereits viele Aktionen wie die Verlegung des Weinherbstes oder die lange Einkaufsnacht in der Rudolfstraße gemacht, um die Straße zu beleben.“ Auch Edith Priebernig, Gründerin einer Initiative zur Bele- bung der Rudolfstraße, sieht die Maßnahmen positiv. Laut Schinnerl sei man aber darauf angewiesen, dass die Inhaber mittun, und eine Bewerbung koste nun mal Geld. (…), so Schninnerl. (…) Schinnerl gibt auch zu bedenken, dass es die Wirtschaft zurzeit schwer hat. „In vielen Bran- chen ist es hart, auch in meiner Firma müssen wir uns sehr bemühen“, sagt Schinnerl. Handelsflächen in Tulln: Verlagerung der Handelsflächen von den einzelnen Stra- ßen zum Hauptplatz. Rosenarcade: 15 500 Quadratmeter, 100 Quadratmeter frei; 13 Lokale sind im Zentrumsbereich nicht vermietet; Die anderen leer stehenden Lokale werden für die zukünf- tige Nutzung umgebaut. (http://www.noen.at/tulln/besser-hauptplatz-als-am-stadt rand/4 515 384, Birgit Kindler, 14. 8. 2013, abgerufen am 10. 4. 2018) M3 Über das „Aussterben“ der Rudolfstraße in Tulln 1 Sie sind regelmäßige Kundin bzw. regelmäßiger Kunde eines Geschäfts, das in der Innenstadt liegt. Durch den Bau eines Einkaufszentrums in der Peripherie entschei- det sich das Geschäft sich dort anzusiedeln. Erläutern Sie, wie Sie als Kundin bzw. Kunde darauf reagieren. { Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des V rlags öbv
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