global 8. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
8 Globalisierung – ein komplexes Phänomen Kompetenzorientierte Lernziele die Begriffe Globalisierung und Glokalisierung erläutern Globalisierung als von Menschen gestaltetes Phänomen beschreiben CHINA Spinnen des Garns TAIWAN Färben des Garns BANGLADESH Nähen der Jeans INDIEN Weben des Stoffs GROSSBRITANNIEN Knöpfe DEUTSCHLAND Spritz- und Düngemittel Europa - Schnittmuster FRANKREICH Stoff färben SCHWEIZ Spinnmaschinen TÜRKEI Endveredelung (z.B. Stonewashing) ÖSTERREICH Verkauf KASACHSTAN Baumwolle M1 Wertschöpfungskette einer „österreichischen“ Jeans Chancen und Gefahren der Globalisierung erörtern Eine umstrittene Diskussion Kaum ein anderer Begriff wird so widersprüchlich diskutiert wie Globalisierung. Die einen verbinden damit weltweites wirtschaftliches Wachstum und Beseitigung der Armut, die zunehmende Entwicklung zu „einer Welt“ mit grenzüber- schreitender Kommunikation und unbegrenzten Entfal- tungsmöglichkeiten. Andere Menschen sehen in der Globa- lisierung vorwiegend die Vorherrschaft der Wirtschaft vor allen anderen Bereichen, eine zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich, den Verlust von regionaler Vielfalt und welt- weiten ökologischen Raubbau. Während die eine Seite Globalisierung als Allheilmittel für regionale, nationale und globale Herausforderungen und Probleme sieht, ist es für die andere Seite ein Schreck gespenst, das eben diese Probleme verursacht oder zumindest verstärkt hat. Zwischen diesen beiden Extrem positionen gibt es selbstverständlich viele differenzierte Sichtweisen auf die Globalisierung. Glokalisierung Die meisten Menschen verbringen ihr Leben in einem loka- len Zusammenhang. Dennoch sind ihre Lebensbedingun- gen in globale Prozesse eingebettet. Die meisten Güter, die im Alltag konsumiert werden, wur- den nicht in der unmittelbaren Lebensumgebung produ- ziert, so zum Beispiel: Jeans, Handys, Autos, Orangensaft, Medikamente, Musik, Software. Das bedeutet, dass lokal produzierte Güter in globalen Produktionsnetzwerken hergestellt und an anderen, oft weit entfernten Orten konsumiert werden. Technische Inno- vationen vor allem im Transport- und Kommunikations bereich machen dies möglich. Damit werden große Distan- zen überwunden und gleichzeitig wird das Netz von Waren- und Informationsströmen erweitert. Dazu zwei Beispiele: 1) Unsere alltägliche Ernährung basiert auf globalem Han- del, weil die meisten Lebensmittel weitaus komplexer Online-Code e3f8hk Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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