global 8. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
43 Chancen und Gefahren der Globalisierung erörtern Stadt Wien rüstet sich gegen Uber, Airbnb und Co. Magistrat soll bis Jahresende rechtliche Rahmenbedin- gungen erarbeiten Internationale Online-Vermittler wie der Taxikonkurrent Uber oder die Hotelalternative Airbnb stellen nicht nur ganze Branchen auf den Kopf, sondern auch die Politik vor große Herausforderungen. Die Stadt Wien erarbeitet nun eine Strategie für den Umgang mit der Sharing Economy. Die Problemfelder reichen von Steuerentgang über prekä- re Arbeitsverhältnisse bis zu fehlenden Rechtsnormen. Zu spät sei man damit jedenfalls nicht dran. „Die Umbrü- che in der Ökonomie durch das Internet finden erst jetzt statt“, versicherte MA 23-Leiter Klemens Himpele. Die Folgen: Bestehende Strukturen des Sozial-, Steuer- und Arbeitsrechts würden infrage gestellt. Wobei Uber in Wien derzeit eine wesentlich geringere Rolle spiele als Airbnb: „Wir gehen von 4 000 bis 5 000 Wohnungen aus, die derzeit vermietet werden. Damit hat sich der Wert im vergange- nen Jahr verdreifacht.“ Neben Vorteilen für die öffentliche Hand – zusätzliche Wertschöpfung für lokale Betriebe, Erweiterung des Angebots, kostenlose Tourismuswerbung – zahlen viele Vermieter, teilweise schlicht aus Unwissen- heit, keine Ortstaxe, was die Kommune um Steuerabga- ben bringt, so die Studie. Außerdem werde der Woh- nungsmarkt belastet. Es stellten sich aber auch Versicherungs- und Haftungsfragen – etwa wenn beim Urlaubsaufenthalt ein Wasserschaden auftritt. Andere Städte gehen teils sehr restriktiv vor. Paris und Berlin schicken etwa Kontrollteams aus, New York hat die Ver- mietung von Apartments unter 30 Tagen verboten, in Barcelona drohen bis zu 30 000 Euro Strafe bei illegalen Angeboten. „Ein wirkliches Role-Model in der Handhabung gibt es aber nicht“, meinte Himpele. (…) Bei der Vermittlungsplattform Uber, die Privatfahrer mit Fahrgästen verknüpft und dafür einen gewissen Prozent- satz des Umsatzes einbehält, sieht die Stadt die Gefahr prekärer Arbeitsverhältnisse. Denn das Unternehmen habe weder einen eigenen Fuhrpark noch stelle es Chauf- feure an. Man müsse außerdem überprüfen, ob die fix vorgegebenen Tarife nicht das Kartellrecht tangierten, so der MA 23-Chef. Fraglich seien auch Versicherung und Haftung bei Unfällen. Ziel sei es, ein der Sharing- und On-Demand-Economy adäquates Regelwerk zu finden, das für fairen Wettbewerb ebenso sorgt wie für Schutzmecha- nismen für Konsumenten und Beschäftigte, skizzierte Renate Brauner. Verteufeln will man die Online-Plattfor- men nicht, sondern vielmehr die Chancen nutzen und „gestaltend eingreifen“, betonte die Ressortchefin. Denn die Nachfrage nach derlei Angeboten sei ja da. Und man gesteht im Rathaus auch ein, dass Uber, Airbnb und Co. Qualitätsdruck auf das Taxigewerbe bzw. die bestehende Hotellerie ausüben und damit als Innovationstreiber fun- gieren. (https://derstandard.at/2000015690780/Stadt-Wien-rues tet-sich-gegen-Uber-Airbnb-und-Co, 12. 5. 2015, abgerufen am 11. 4. 2018) M3 Maßnahmen der Stadt Wien gegen Sharing Economy Material Mitbenutzung Empfehlung Marktzugang Marktzugang Angebot Anfrage Service Gebühr Mietgebühr Mietgebühr Inhaber Gleich- gesinnter Plattform M4 Prinzip des Peer-to-Peer-Verleihs 1 Erörtern Sie die Vor- und Nachteile von Sharing Economy-Firmen. 2 Stellen Sie sich vor, Sie müssten einen Urlaubstag mit den Prinzipien des Teilens (M4) verbringen. Recherchie- ren Sie im Internet nach Unternehmen, die auf dem Prinzip einer Sharing Economy aufbauen, die Sie bei Ihrem Vorhaben unterstützen sollen. Erstellen Sie im Anschluss eine Mind-Map und stellen Sie Ihre Ergeb nisse im Klassenplenum vor. } { Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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