global 8. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

16 Klima – Klimawandel: „Tatsachen“ des Klima­ wandels – globale Temperaturzunahme Der Begriff „globale Erwärmung“ bezeichnet den Anstieg der Durchschnittstemperaturen der Atmosphäre und der Ozeane seit der Industrialisierung vor 150 Jahren. Im Gegen- satz zu Wetterbeobachtungen müssen Klimabeobachtun- gen allerdings immer über längere Zeiträume erfasst wer- den. Üblicherweise werden dabei Perioden von jeweils 30 Jahren betrachtet. Der Weltklimarat (IPCC – Intergovern- mental Panel on Climate Change), eine Organisation im Auftrag der UNO (United Nations Environment Programme – UNEP) und der World Meteorological Organization (WMO), hat dabei festgestellt, dass jedes der letzten drei Jahrzehn- te an der Erdoberfläche wärmer war als alle vorangegan­ genen Jahrzehnte seit 1850. In der Nordhemisphäre war 1983–2012 wahrscheinlich sogar die wärmste 30-Jahr-Perio- de der letzten 1400 Jahre (IPCC 2016). In M1 fasst der Weltklimarat die Erkenntnisse groß ange­ legter und neutraler wissenschaftlicher Untersuchungen zusammen. Die vom Weltklimarat gesammelten Daten beruhen dabei auf Messungen und auf Daten von Fern­ erkundungssatelliten, wobei auch Daten berücksichtigt wurden, die bis in die Zeit der ersten instrumentellen Mes- sungen Mitte des 19. Jh. zurückgehen. Zusätzlich wurden Paläoklima-Rekonstruktionen herangezogen, um die Mess- reihen um bis zu Millionen von Jahren zurück auszudehnen. Zusammen zeigen sie Langzeitveränderungen in der Atmo- sphäre, dem Ozean, der Kryosphäre (Gesamtheit gefrore- nen Wassers) und der Landoberfläche . Die Ergebnisse der Untersuchungen des Weltklimarates zeigen außerdem deutlich, dass eine Erwärmung der glo­ balen Erdoberfläche nicht mehr aufzuhalten ist. Bei sofor­ tiger drastischer Reduktion der Emissionen könnte der Temperaturanstieg auf ca. 1 ° C eingedämmt werden. Ob eine so drastische Reduktion aber überhaupt möglich ist, ist zweifelhaft. Geht man hingegen von hohen Emissionen aus, könnte der Temperaturanstieg bis zu 4 ° C betragen. Die resultierenden Folgen wären dabei verheerend. Szenario der möglichen Temperaturentwicklung für die Jahre 2081 – 2100 bei hohem Emissionsausstoß (RCP 8.5) Mittlere globale Temperatur- veränderung (Szenario RCP 8.5) Mittlere globale Temperatur- veränderung (Szenario RCP 2.6) Szenario der möglichen Temperaturentwicklung für die Jahre 2081 – 2100 bei niedrigem Emissionsausstoß (RCP 2.6) 1900 6 4 2 0 -2 1950 Jahr 2000 2050 2100 -2 -1,5 -1 -0,5 0 0,5 1 1,5 3 4 5 7 11 °C 9 2 globale Ober ächentemperaturänderung in °C mögliche Abweichungen M2 Klimaentwicklungsprognose für das späte 21. Jh. nach unterschiedlichen Emissionsannahmen Kompetenzorientiertes Lernziel  globalen Wandel und seine ökonomischen, sozialen und ökologischen Ursachen und Wirkungen – auch hinsicht- lich der eigenen Lebenssituation – erörtern Klimaänderung Die Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig, und viele der seit den 1950er Jahren beobachteten Veränderungen waren vorher über Jahrzehnte bis Jahrtausende nie auf­ getreten. Die Atmosphäre und der Ozean haben sich er- wärmt, die Schnee- und Eismengen sind zurückgegangen, der Meeresspiegel ist angestiegen und die Konzentratio- nen der Treibhausgase haben zugenommen. (IPCC, 2016) M1 Beobachtete Änderungen im Klimasystem Globaler Klimawandel Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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