global 8. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
12 Fallbeispiel Die Faszination der weltweiten Kommunikation Digitale Kommunikation , insbesondere über soziale Medi- en, gewinnt in der globalisierten Welt zunehmend an Be- deutung. Ein großer Teil der Bevölkerung nutzt das Internet am Laptop, Smartphone oder Tablet mehrere Stunden täg- lich und ist auf Social-Media-Kanälen aktiv. In Österreich surfen 84 Prozent der Bevölkerung regelmäßig im Internet, die Hälfte davon nutzt soziale Netzwerke wie Facebook, Youtube, Twitter und Instagram (M1). Mit 3,9 Mio. öster reichischen Nutzerinnen und Nutzern (2017) ist Youtube das meist genutzte Social-Media-Portal, gefolgt von Facebook mit 3,4 Mio. Usern. Die digitalen Kommunikationskanäle machen es möglich, selbst mit Menschen, die am anderen Ende der Welt leben, in Kontakt zu treten. Allerdings werden sie mindestens genauso oft dazu genutzt, mit dem Freundes- und Bekann- tenkreis zu kommunizieren. In Zeiten der digitalen Kom munikation scheint die Face-to-Face-Kommunikation an Bedeutung zu verlieren. Nicht selten sitzen Freunde oder Paare im Café und schweigen, weil sie damit beschäftigt sind, sich gegenseitig Nachrichten, Videos und Fotos über ihre Smartphones zu schicken. Diese werden von Jugend lichen außerdem kaum noch zum Telefonieren benutzt, die Kommunikation erfolgt hauptsächlich per Text- und Sprach- nachricht. Big Data und Bewertung Der ungeheure Datenstrom, der täglich über die sozialen Netzwerke fließt, wirft die Frage nach dem Datenschutz auf – Handynummern, Adressen oder persönliche Fotos werden bereitwillig und gedankenlos im Internet veröffentlicht. Maßgeschneiderte Werbung ist nur eine der Konsequenzen dieser achtlosen Handlungen. Die bewusste Filterung von Informationen im Internet kann Menschen manipulieren und ihre Entscheidungen beeinflussen. Im digitalen Zeitalter ist es zudem üblich, sich online zu informieren, bevor man alltägliche Entscheidungen trifft. Wird ein Arzt bzw. eine Ärztin gebraucht, werden Bewer- tungen auf Internetseiten wie DocFinder durchgelesen. Hotels werden nicht mehr in Reisebüros, sondern nach langem Durchforsten verschiedener Rating-Seiten online gebucht. Allerdings sollte man die vermeintlich objektiven Bewertungen kritisch betrachten und hinterfragen. Jede und jeder darf online ihre bzw. seine Meinung abgeben, egal ob mit Begründung oder ohne, solange nichts Falsches behauptet und ein Unternehmen darin nicht wüst be- schimpft wird. Über Kontrolle und Selbstvermessung In Zeiten, in denen uns täglich Nachrichten über globale Krisen überrollen, wächst ein Gefühl der Unsicherheit. Umso mehr steigt das Bedürfnis, zumindest handhabbare Para- meter wie den eigenen Körper kontrollieren zu können. So werden Mahlzeiten und Aktivitäten in Online-Tagebücher eingetragen, und Fitness-Apps zeichnen Herzfrequenz, zurückgelegte Schritte, verbrauchte Kalorien und die Quali- tät unseres Schlafes auf. Der Trend zur Selbstvermessung steigt (M4 und M5). 10 8 6 4 2 0 Gesamtbevölkerung Internetnutzer Social Media-Nutzer Mobile Social Media- Nutzer Nutzerzahlen (in Millionen) 8,56 8,58 8,74 7,14 7,2 7,69 3,5 3,9 4,4 2,9 3,4 3,7 M1 Internet- und Social-Media-Nutzung in Österreich 2016–2018 M2 Kinderprotest gegen Handynutzung (Hamburg, September 2018) M3 Kommunikation 2.0? Kompetenzorientierte Lernziele Vorteile und Nachteile der Globalisierung gegenüberstellen den eigenen Standort bzw. die lokale Betroffenheit in Prozessen der Globalisierung in Bezug auf persönliche Chancen und Risiken analysieren Kommunikation 2.0 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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