global 8. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
119 Städte als Lebensräume und ökonomische Zentren untersuchen Erste Ideen für nachhaltige und smarte Städte Im technologischen Bereich ist es von großem Interesse, Städte intelligenter zu gestalten. Dabei werden momen- tan bereits alle Bereiche durchdacht. Straßen sollen durch Verkehrsüberwachung sensibler für Stauvermeidung wer- den und selbstständig Umleitungen organisieren können. Auch Beleuchtungsmittel sollen durch die Möglichkeit, auf Wetterlagen zu reagieren, energieeffizienter werden. Ebenso wird eine smarte Entsorgungswirtschaft gefor- dert: Abfallniveaus sollen stetig überwacht und optimiert werden. Ein großer Teil macht aber auch die Neugestaltung von Gebäuden aus – besonders im Bereich der Nachhaltigkeit. Diese soll durch Begrünung und verbesserte Techniken optimiert werden. Ein kleiner Urwald als Hauswand? In Madrid und Paris ist das bereits an zwei Museen zu sehen: Die Fassaden sind begrünt und bringen mit vielen verschiedenen Pflanzen- sorten einen vertikalen Garten in die Stadt. Auch andere Immobilien hat der Botaniker Patrick Blanc mit seiner Methode bereits bepflanzt. Weltweit machen auch weitere Architekten Vorschläge, wie in Zukunft neue, umweltfreundliche Wohngebiete entstehen könnten. Der belgische Architekt Vincent Calle- baut illustriert moderne „Hausinseln“ für die Stadt Rio de Janeiro. Auf diesen sollen mehrere Wohnungen aus recy- celtem Meeresabfall und Algen entstehen. Zusätzlich ist eine Begrünung dieser Anlagen geplant. Sein Projekt „2050 Paris Smart City“ soll hingegen durch Zellen, die Sonnenlicht optimal verwerten, umweltschonend Strom produzieren und verbrauchen. Ein anderes Thema sind mit Strom betriebene Bahnen, so auch beim Projekt Hyllie in der schwedischen Stadt Mal- mö. Fahrten zu und in den Stadtteil Hyllie sollen emissi- onsfrei verfügbar sein. Auch in puncto Elektroautos kann das Projekt Hyllie als Vorzeigemodell gesehen werden: Um Elektromobilität attraktiv zu gestalten, stehen in dem Stadtteil öffentliche Ladeplätze zur Verfügung, die durch Solar- und Windenergie Ökostrom erzeugen und spei- chern. Das durch EU-Mittel finanzierte Projekt CIVITAS-FLOW befasst sich hingegen mit den Möglichkeiten und Auswir- kungen einer Verbesserung des Radverkehrs und der Fuß- wege in Städten. Es klärt darüber auf, wie dadurch bei- spielsweise das Risiko von Verkehrsstaus vermindert werden könnte. Erste Zahlen stimmen zuversichtlich. So konnte in Dublin durch Maßnahmen für Fußgänger der Verkehr zu den Hauptverkehrszeiten deutlich entlastet werden. In Straßburg erzielte man durch die Verbesserung der Fußwege eine um 40 Prozent verkürzte Fahrzeit der Busse. Durch Radschnellwege konnten in den Niederlan- den bisher 3,8 Millionen Stunden im Stau vermieden wer- den. Die Zukunft liegt also nicht allein in neuer Technik für Autos, sondern findet sich ebenso in Innovationen für die gesamte Infrastruktur in Städten wieder. (https://www.anlegen-in-immobilien.de/konzepte-fuer-die- stadt-der-zukunft/, 5. 9. 2017, abgerufen am 10. 4. 2018) M4 Konzepte für die Stadt der Zukunft M5 Einen der radikalsten Entwürfe für die Stadt der Zukunft liefert der belgische Architekt Vincent Callebaut mit seiner Utopie „2050 Paris Smart City“. Bei dieser wird Ökologie und Nachhaltig- keit groß geschrieben. Grüne Hochhäuser sollen Energie und Nahrungsmittel produzieren. M6 In Wien in der Seestadt Aspern wurde das weltweit größte Hochhaus aus Holz errichtet. (Foto 2018) 1 Beschreiben Sie das Phänomen des Urban Sprawl (M1, M2) und nennen Sie die Voraussetzungen dafür. 2 Beschreiben und analysieren Sie die Abbildungen M5 und M6. Um welche städtebaulichen „Neuerungen“ handelt es sich hier? 3 Erläutern Sie mit Hilfe von M3 und M4 mögliche Kon- zepte für die Umsetzung einer „Stadt der Zukunft“. 4 Beurteilen Sie die Chancen für eine „Stadt der Zukunft“ in Ihrer näheren Umgebung. Begründen Sie, ob Sie in einer solchen Stadt wohnen möchten. " { { } Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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