global 7. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
90 Kompetenzorientiertes Lernziel Eigene Strategien für ökologisch nachhaltiges Handeln entwickeln „Nachhaltigkeit als Herzstück der Geschäftsstrategie von Philips Lighting“ (APA, 24. 3. 2017) „Touristen wollen mehr Nachhaltigkeit“ (orf.at , 23. 3. 2017) „Nachhaltigkeit wird gesetzlich geregelt“ (die-wirtschaft.at , 6. 3. 2017) „Emma Watsons nachhaltige Kleider machen die Welt besser“ (welt.de, 22. 3. 2017) M1 Schlagzeilen zum Thema „Nachhaltigkeit“ Nachhaltigkeit geht uns alle an! Schlagzeilen wie in M1 zeigen eindrucksvoll, dass der Be- griff Nachhaltigkeit heutzutage in aller Munde ist. Nach wie vor herrscht aber kein einheitliches Verständnis darü- ber und so kommt es, dass der Begriff immer wieder auch – in Politik wie auch Wirtschaft – zweckentfremdet wird. Was bedeutet Nachhaltigkeit? Als Begründer der Nachhaltigkeit gilt der Oberberghaupt- mann Hans Carl von Carlowitz aus Sachsen (1645–1714). Angesichts einer drohenden Rohstoffkrise in der Forstwirt- schaft forderte er, dass in einem Wald nur so viel Holz ge- rodet werden solle, wie in absehbarer Zeit auf natürliche Weise wieder nachwachsen könne. Damit hatte er den Grundstein für eine „nachhaltige“ Waldwirtschaft gelegt. Eine der bekanntesten Definitionen geht auf den Brundt- land-Bericht der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1987 zurück. Dort heißt es: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“ Daran anknüpfend wurde 1992 im Rahmen der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro die Agenda 21 , ein Maßnah- menpaket zur nachhaltigen Entwicklung, von 172 Staaten beschlossen. Als Nachfolgepapier gilt die Agenda 2030 . Diese ist auf 15 Jahre ausgelegt (bis 2030) und beinhaltet neben sozialen auch ökonomische und ökologische Ziele. Zusammenfassend kann Nachhaltigkeit wie folgt beschrie- ben werden: „Nachhaltigkeit bedeutet weder auf Kosten seiner Mitmenschen noch jener zukünftiger Generationen zu leben“. Oder bildlich gesprochen: „Von den Zinsen leben und nicht vom Kapital.“ Welchen Beitrag leistet die Wirtschaft? Nachhaltiges Wirtschaften wird für Unternehmen immer wichtiger, da die Gesellschaft zunehmend die Übernahme von Verantwortung einfordert. Die vielfältigen Aktivitäten in diesem Zusammenhang lassen sich unter dem aus der Unternehmensethik stammenden Konzept CSR (Corporate Social Responsibility) zusammenfassen. Eine in Europa besonders gebräuchliche Definition von CSR stammt von der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2011: „Die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswir- kungen auf die Gesellschaft.“ Die Verantwortung bezieht sich dabei auf drei Säulen bzw. Seiten (M3): • Ökonomie (Profit), • Soziales (People) und • Ökologie (Planet). M2 Wir haben die Erde nur geliehen! Soziales Wirtschaft Ökologie M3 Die drei Säulen der Nachhaltigkeit Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verl gs öbv
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