global 7. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
31 Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären Arbeitsheft S.14 • Zwei weitere wichtige internationale Organisationen, die die Wirtschaftspolitik eines Landes nachhaltig beeinflus- sen können, sind der Internationale Währungsfonds (IWF), der Staaten mit Krediten in Krisenzeiten beisteht, und die Welthandelsorganisation (WTO), die sich für die weltweite Abschaffung von Zöllen einsetzt. Aber auch die Interessenverbände der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber (Wirtschaftskammern, Landwirtschafts- kammern und Vereinigung der österreichischen Industrie) und der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (Arbeiter- kammern und Österreichischer Gewerkschaftsbund) haben großen Einfluss auf die österreichische Wirtschaftspolitik. Denn viele Funktionärinnen und Funktionäre dieser Interes- senvertretungen üben gleichzeitig politische Funktionen in Parteien bzw. in der Regierung aus. Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss der Fachleute der Wirtschaftsfor- schungsinstitute , die zu aktuellen politischen und wirt- schaftlichen Problemen Konzepte und Lösungen erarbeiten, die dann den politisch Verantwortlichen die Entscheidun- gen erleichtern sollen. Metaller: Sozialpartner vereinbaren Arbeitszeit- flexibilisierung Für die Maschinen- und Metallwarenindustrie haben sich die Sozialpartner nun auf ein flexibles Arbeitszeitmodell geeinigt. Der Rahmen war im Herbst 2015 im Zuge der Kollektivvertragsverhandlungen vereinbart worden. Am 1. Juli tritt das vom Fachverband der Maschinen-, Metall- waren- und Gießereiindustrie (FMMGI) und den Gewerk- schaften PRO-GE und GPA-djp vereinbarte Zeitkonten- modell in Kraft. Das Modell ist vorläufig bis 30. Juni 2019 befristet, heißt es in einer gemeinsamen Aussendung der Sozialpartner am Mittwoch. Die Kernpunkte betreffen die Verteilung der Arbeitszeit: Innerhalb eines Rahmens kann die Normal- arbeitszeit in einem bestimmten Durchrechnungszeit- raum (bis zu 52 Wochen) flexibel so verteilt werden, dass sie im Durchschnitt 38,5 Stunden pro Woche nicht über- schreitet. Die Grenzen der Normalarbeitszeit mit 9 Stun- den pro Tag und 45 Stunden pro Woche bleiben gewahrt. Zusätzliche Arbeit muss spätestens zwei Wochen vor Be- ginn der jeweiligen Arbeitswoche angekündigt werden. Arbeitnehmer können Zeitguthaben über mehrere Jahre ansammeln. Ebenso wurde eine entsprechende Regelung für die Schichtarbeit getroffen. Metaller-Fachverbandsobmann Christian Knill sieht in der Einigung ein Beispiel gelebter Sozialpartnerschaft. Durch das Zeitkontenmodell könnten die Betriebe besser als bisher auf Auftragsschwankungen und Auftragsspitzen reagieren. PRO-GE-Vorsitzender Rainer Wimmer verweist auf die Vorteile für die Beschäftigten, ihre Arbeitszeit individuell mitzugestalten. (nach: http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirt- schaft/oesterreich/825123_Metaller-Sozialpartner-verein- baren-Arbeitszeitflexibilisierung.html, 15. 6. 2016, abgerufen am 18. 4. 2017) M2 Sozialpartner vereinbaren Arbeitszeitflexibilisierung WIFO: Mindestsicherung als Dauerzustand Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) hat in einer Studie über die Entwicklung der Mindestsicherung her- ausgefunden, dass diese in Wien für viele Menschen ein Dauerzustand ist. Auftraggeberin der umfassenden Stu- die, die Daten zwischen den Jahren 2010 und 2015 sam- melt, war die Stadt Wien. Im Jänner 2015 waren demnach zwei Drittel länger als 13 Monate durchgehend auf Min- destsicherung angewiesen. 45 Prozent, die den Absprung schafften, waren nach zwei bis drei Monaten erneut auf Unterstützung angewiesen, heißt es in der Studie. Nur neun Prozent hätten es in eine dauerhafte Beschäftigung geschafft. „Ein hoher Anteil ist längerfristig auf eine Min- destsicherung angewiesen“, werden die Studien-Autoren zitiert. (nach: http://wien.orf.at/news/stories/2798781/, 24. 9. 2016, abgerufen am 18. 4. 2017) M3 Über die Mindestsicherung 1 Listen Sie auf, wer in Österreich Entscheidungsträgerin bzw. Entscheidungsträger in der Wirtschaftspolitik ist und welche Institutionen maßgeblichen Einfluss auf wirtschaftspolitische Entscheidungen nehmen. 2 Nennen Sie unter Bezugnahme auf den Zeitungsbericht M2 jene zwei Entscheidungsträger, die die Vereinbarung über die Arbeitszeitflexibilisierung trafen. 3 Erläutern Sie die Kernpunkte dieser Regelung über die Arbeitszeitflexibilisierung und zeigen Sie Vorteile auf, die sich für die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite durch diese Vereinbarung ergeben. 4 Fassen Sie die wesentlichen Ergebnisse der WIFO-Studie zum Thema „Mindestsicherung in Wien“ zusammen (M3). " " { " Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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