global 7. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

134 Kompetenzorientiertes Lernziel Schritte zu einer Unternehmensgründung beschreiben Lisa und Martin ist klar, was sie in ihrem Unternehmen machen wollen. Und sie glauben auch daran, dass ihre Geschäftsidee gut ist und Erfolg haben wird. Aber sie müssen auch andere davon überzeugen können. Darum macht es Sinn, die Zielsetzung des Unternehmens und die einzelnen Pläne zu dessen Umsetzung schriftlich festzu- halten. Das Schreiben zwingt dazu, alle Entscheidungen und Pläne gründlich zu durchdenken und in einen Ge- samtzusammenhang zu bringen. Das schriftlich festgeleg- te Unternehmenskonzept wird auch Businessplan ge- nannt. Business- plan Kennzahlen Marketing Rechtsform Unternehmens- gegenstand Unternehmens- ziele Branche und Markt Finanzplan Management Produkte und Dienstleistungen Geschäfts- idee M1 Die Geschäftsidee wird zum Businessplan Der Businessplan ist ein wichtiges Dokument im Rahmen der Unternehmensgründung. In ihm werden alle betriebs- wirtschaftlichen Überlegungen zusammengeführt und das Unternehmenskonzept umfassend und überzeugend dar- gestellt. Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung, einen Busi- nessplan zu schreiben, aber Investorinnen und Investoren oder Banken verlangen häufig einen Businessplan und machen ihre Entscheidungen von dessen Qualität abhän- gig. Die meisten Gründerinnen und Gründer, die einen Busi- nessplan erstellt haben, geben an, dass er sie in der Grün- dungsphase wesentlich unterstützt hat. Ein Businessplan umfasst vor allem die folgenden Punkte: • Eine kurze und überzeugende Executive Summary Sie steht am Anfang des Businessplans, damit man einen raschen Überblick über die geplante Unternehmensgrün- dung bekommen kann. Sie fasst kurz und prägnant zu- sammen, worin die Geschäftsidee besteht und welche Ziele das Unternehmen verfolgt, was das Besondere an dem Unternehmen ist und welche Chancen mit dem Unternehmen verwirklicht werden können. • Die Geschäftsidee im Detail: das Produkt und/oder die Dienstleistung und der Nutzen für die Kundinnen und Kunden Die Geschäftsidee muss im Detail beschrieben werden, das geplante Produkt- und/oder Dienstleistungsangebot muss beschrieben und begründet werden. Der Kunden- nutzen ist hier in den Vordergrund zu stellen, ebenso das Alleinstellungsmerkmal bzw. die Alleinstellungsmerkmale des Angebots im Vergleich zur Konkurrenz. • Der Markt für die Geschäftsidee Unternehmensgründerinnen und -gründer sollten die Branche und die Konkurrentinnen und Konkurrenten gut kennen, denn nur so kann man die Marktchancen des Produktes versuchen einzuschätzen. In dieser Passage sollte der Markt (Marktpotenzial, Marktvolumen, Anteile der Konkurrentinnen und Konkurrenten) durch Daten und Fakten möglichst gut beschrieben werden. • Marketing In dieser Passage muss die Gründerin oder der Gründer beschreiben, was sie bzw. er wo zu welchem Preis anbie- tet und wie sie ihr bzw. er sein Angebot an die potenziel- len Kundinnen und Kunden kommuniziert, dh der Marke- ting-Mix und die absatzpolitischen Instrumente (Produkt-, Preis-, Distributions- und Kommunikationspolitik) werden beschrieben und begründet. • Das Unternehmen selbst In dieser Passage werden Fragen zum Unternehmen und seiner Organisation geklärt. Welche Ziele setzt sich das Unternehmen insgesamt („Mission“), wer sind die Grün- derinnen und Gründer, welche Rechtsform wird gegrün- det, wie sehen die Eigentumsverhältnisse aus, wer arbei- tet im Unternehmen mit, welche Partnerinnen und Partner unterstützen das Unternehmen? • Umsatz- und Finanzplanung Dieser Teil beinhaltet einen Finanzplan für die ersten Monate, evtl. auch eine Gründungsbilanz, eine Plan-Ge- winn- und Verlustrechnung, eine Schätzung der Umsatz- entwicklung sowie weitere Zahlen, die die Geschäftsent- wicklung beschreiben können. Dieser Teil ist besonders schwierig, weil man Kosten und Umsätze, obwohl man sie teilweise noch nicht kennen kann, möglichst genau pla- nen muss. Das ist erforderlich, um den Finanzierungsbe- darf möglichst realistisch einschätzen zu können, aber auch um zu sehen, ob die unternehmerische Tätigkeit überhaupt erfolgversprechend sein kann (zB ob und wann die Gewinnschwelle erreicht werden kann). Do It Yourself: Mein eigener Businessplan Greifen Sie eine Geschäftsidee auf, die Sie bereits entwi- ckelt haben, und arbeiten Sie (evtl. in Gruppenarbeit) dazu einen Businessplan aus. Nicht zu allen Punkten werden Informationen zur Verfügung stehen, hier dürfen realisti- sche Annahmen getroffen werden. Die nachfolgende Struk- tur M2 ist ein Vorschlag, wie die Inhalte eines Business- plans in eine logische Ordnung gebracht werden können. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des V rlags öbv

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