global 6. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
22 Fallbeispiel Kompetenzorientiertes Lernziel Lebenswelten von Jugendlichen vergleichen Hi! Ich heiße Doris. In meiner Freizeit betreibe ich gerne Sport und treffe mich mit meinen Freunden. Geboren bin ich in Kroatien – gleich wie mein Vater. Meine Mutter ist aber in Bosnien geboren. Ich habe eine ältere Schwester und viele Verwandte. Die sind aber sehr verstreut – ein paar sind in Bosnien, ein paar in Österreich und ein paar in Kroatien. Meine Mutter ist Kindergärtnerin und mein Vater hat eine eigene Firma. Meine Mutter war auch in Kroatien schon Kindergärtnerin, mein Vater war damals Mechaniker. Ich spreche vier Sprachen: Deutsch, Kroa- tisch, Bosnisch und fließend Slowenisch. Auch zu Hause sprechen wir Kroatisch, Bosnisch und Slowenisch. Meine Freunde haben meist selbst Migrationshintergrund, aber ich habe auch österreichische Freunde. Je nachdem wird daher Deutsch oder Kroatisch gesprochen. Auswandern mussten meine Eltern damals durch den Krieg. Ich war aber noch sehr jung und kann mich nicht wirklich an diese Zeit erinnern. Meine Eltern erzählen oft davon und sagen, dass es ihnen sehr weh getan hat, alles in der Heimat zurückzulassen. Weil ich noch in den Kindergar- ten gegangen bin und alles mitlernen konnte, ist es mir aber sehr leicht gefallen, die Sprache hier zu lernen. Trotzdem war es schwer für mich, nicht mehr in meinem Heimatland zu sein. Für mich sprechen aber vor allem die Wirtschaftslage und die Bildung für ein Leben in Österreich. Weil es in Österreich sehr viele unterschiedli- che Kulturen gibt, ist es auch für mich nicht schwer mei- ne Kultur auszuleben. Hier werden alle Kulturen akzep- tiert. Ich möchte deshalb definitiv in Österreich bleiben. Meine Eltern überlegen aber, in der Pension wieder nach Kroatien zurückzuziehen. Ich heiße Edina. Ich mache gerne Sport und treffe mich gerne mit meinen Freunden. Ich bin in Österreich gebo- ren, habe aber dennoch Migrationshintergrund, weil meine Eltern aus Bosnien stammen. Ich habe eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder. Meine Verwandt- schaft ist sehr groß und in Österreich, England, Austra- lien und Deutschland verstreut. Mein Papa ist Kranfahrer und meine Mutter ist Verkäuferin. Das war auch schon in Bosnien so. Ich spreche Deutsch, Englisch und Bosnisch. Mit meinen Eltern spreche ich aber nur Bosnisch, mit meinem Bruder auch Deutsch. Ich habe sehr viele Freun- de. Die meisten von ihnen stammen auch aus dem Aus- land, aber ich habe auch sehr viele österreichische Freunde. Mit ihnen spreche ich – je nachdem, wer es ist – Deutsch oder Bosnisch. Meine Eltern wollten damals weg aus Bosnien, um ein besseres Leben zu haben. Vor der Auswanderung haben sie sich das aber sehr gut überlegt und die Entscheidung bewusst getroffen. Die erste Zeit war für meine Eltern sehr schwer, weil sie erst mal Deutsch lernen mussten. Für ein Leben in Österreich sprechen vor allem die schulischen Bildungsmöglichkei- ten und die Arbeitsmöglichkeiten. Und weil wir schon so lange in Österreich sind, wollen wir auch nicht mehr zurück nach Bosnien ziehen. Lebenswelten von Jugendlichen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=