global 6. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

132 Kompetenzorientierte Lernziele Chancen und Möglichkeiten der interregionalen Zusam- menarbeit analysieren (National)Staatlichkeit und Bildung neuer europäischer Regionen hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit diskutieren Regionen im Wandel Grenzen aufbrechen – die EUREGIO-Idee Die europäischen Staaten haben über den Zusammen- schluss zur Europäischen Union einen großen Schritt hin zu einem „gemeinsamen Europa“ getan. Innerhalb der EU verlieren die Landesgrenzen der Mitgliedstaaten in Zeiten zunehmender wirtschaftlicher und sozialer Integration immer stärker an Bedeutung. Integrationsbemühungen finden auch auf räumlicher Ebene statt. Im Jahr 1958 wurde die erste grenzüberschreitende EUREGIO (auch Europaregi- on oder Euroregion bezeichnet) im deutsch-niederländi- schen Grenzgebiet bei Gronau und Enschede gegründet. Mittlerweile gibt es mehr als 50 dieser Zusammenschlüsse im EU-Raum. Diese haben eine grenzüberschreitende und interregionale Zusammenarbeit zum Ziel, für welche die EU im Rahmen ihrer Kohäsionspolitik Fördermittel investiert. Dabei geht es darum, trotz bestehender Ungleichheiten in den wirtschaftlichen und sozialen Systemen, Strukturen und rechtlichen Bedingungen der Nationalstaaten, in den Bereichen Wirtschaft, Verkehr, Bildung, Tourismus und Um- weltschutz zusammenzuarbeiten und den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt zu stärken. Integration der Westbalkan-Staaten Die regionale Zusammenarbeit der EU findet auch auf Mak- roebene mit den Staaten des Westbalkans statt. Dazu zäh- len als einziges EU-Mitgliedsland Kroatien sowie die Bewer- berländer Montenegro, Serbien, Mazedonien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo und Albanien. Diese Zusammenarbeit hat zum Ziel, Frieden, Stabilität und wirtschaftliche Ent- wicklung in den Westbalkan-Staaten zu fördern, um eine künftige Integration in die EU zu ermöglichen. Die Zusam- menarbeit erfolgt etwa in den Bereichen wirtschaftliche und soziale Entwicklung, Energie und Infrastruktur. So be- teiligen sich die Westbalkan-Staaten an regionalen Rah- menstrukturen wie der Energiegemeinschaft oder der süd- osteuropäischen Verkehrsbeobachtungsstelle. Region Region bezeichnet in der Geographie ein Gebiet, das geographisch, politisch, ökonomisch und/oder adminis- trativ eine Einheit bildet. Gängig zur Abgrenzung von Regionen sind zwei Kriterien, das Homogenitätskriterium und das Funktionalitätskriterium. Bei ersterem werden Gebietseinheiten zu homogenen Regionen zusammengefasst, welche einander in be- stimmten Indikatoren sehr ähnlich sind. Beispiele für solche Indikatoren sind das Einkommensniveau, eine gleiche Geologie, ein ähnliches Klima. Nach dem Funktionalitätsprinzip werden Gebietseinhei- ten zusammengefasst, welche miteinander nach be- stimmten Indikatoren in besonders enger Verbindung bzw. wechselseitiger Abhängigkeit stehen. Beispiele für die Abgrenzung solch einer Region sind Verflechtungen wirtschaftlicher Faktoren, ökologischer Systeme oder der Hydrographie. Beide Abgrenzungsprinzipien unterliegen in der Praxis teilweise aber den Einschränkungen genereller Verfüg- barkeit entsprechender Daten, wie amtlicher Statistik oder der Ökologie. Aus diesem Grunde stellt die Gliede- rung nach dem Verwaltungsprinzip eine weitere Mög- lichkeit dar. Hierbei sind die Regionen administrative Einheiten wie zB Länder oder Gemeinden, welche durch spezifische sozi-institutionelle Strukturen geprägt sind. Dadurch können auch Planungsregionen entstehen, deren Abgrenzung sich aus Planzielen ergibt. (https://de.wikipedia.org/wiki/Region , abgerufen am 7.12. 2016) M1 Regionsbegriff Westbalkan – eine entscheidende Partnerschaft Die Integration Südosteuropas in die Europäische Union ist zentral für die EU und die Region auf dem Balkan. Die Länder des westlichen Balkans, die eine klare europäi- sche Perspektive haben, sind der Europäischen Union am nächsten – nicht nur in Bezug auf ihre geographi- sche Lage, sondern auch mit Blick auf ihre Werte und Ziele. Die Bürger in dieser Region streben bessere sozio- ökonomische Bedingungen in ihren Ländern, einen stär- keren Rechtsstaat und bessere Verbindungen in ihren Ländern sowie zu Nachbarstaaten und EU im Allgemei- nen an. Gerade junge Leute suchen nach neuen Perspek- tiven und möchten ihre Hoffnungen auf Ausbildung, Jobs und eine sichere Basis für eine Familie verwirklichen. (http://derstandard.at/20002141415/Westbalkan-eine- entscheidende-Partnerschaft, abgerufen am 7.12. 2016) M2 Westbalkan 100 km ITALIEN RUMÄNIEN BULGARIEN GRIECHENLAND ALBANIEN MAZEDONIEN SERBIEN MONTENEGRO KOSOVO SLOWENIEN KROATIEN BOSNIEN & HERZEGOWINA UNGARN 27520 24196 20246 16841 10846 12262 10385 10978 20381 13904 4055 17198 9655 EU-Beitrittsverhandlungen im Gang EU-Beitrittskandidaten Potenzielle EU-Beitrittskandidaten BIP pro Kopf in EUR 2016 M3 Westbalkan – Integration in die EU? Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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