global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
76 Internationale Migration Kompetenzorientierte Lernziele Weltweite Migrationsströme beschreiben Ursachen für Migration nennen Formen der Migration vergleichen Auswirkungen der Migration auf die Abwanderungs- und Aufnahmeländer erläutern aus einem Land innerhalb der Region zugewandert aus einer anderen Weltregion zugewandert Quelle: UN Population Division 18,7 7,6 37,9 15,7 2,9 3,1 1,1 1,1 1,2 1,0 1,2 7,9 2,0 1,3 25,9 15,7 15,3 4,5 8,7 4,4 5,4 54,0 Europa 72,4 Asien 70,8 Australien/Ozeanien 7,9 Lateinamerika und Karibik 8,5 Afrika 18,6 Nordamerika 53,1 Migrantinnen und Migranten Zuwanderung insgesamt (2013 in Mio.) M1 Weltweite Migrationsströme (Quelle: www.bpd.de/izpd/204691/migration?p=all , abgerufen am 15.9.2016) Immer mehr Menschen verlassen ihre Heimat, um in einem anderen Land einen besseren Platz zum Leben zu finden. Laut UNO gibt es 2015 weltweit etwa 244 Millionen (rund 3,5% der Weltbevölkerung) internationale Migrantinnen und Migranten, davon ca. 60 Millionen Flüchtlinge. Ursachen und Formen der Migration Zu den Ursachen für internationale Migration zählen in erster Linie Unterschiede im Einkommen und wirtschaftli- chen Wachstum zwischen den Herkunfts- und den Ziellän- dern. Extreme Armut und Arbeitslosigkeit und die Hoffnung auf eine Verbesserung des Einkommens- und Lebensstan- dards bringen Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Diese so genannte Arbeitsmigration findet häufig in einem Spannungsfeld aus Zwang und freiem Willen statt. Kaum jemand verlässt gerne die Heimat. Arbeitsmigrantinnen und -migranten sind Menschen, die keine oder eine schlecht bezahlte Arbeit haben, die sich anderswo bessere Chancen erhoffen, aber auch gut ausgebildete und hoch qualifizierte Expertinnen und Experten. In Zeiten der Hochkonjunktur werben Staaten gezielt Ar- beitskräfte aus dem Ausland an, so arbeiten derzeit viele Menschen aus Indien, Pakistan oder Bangladesch in den reichen Golfstaaten wie Kuwait oder den Vereinigten Arabi- schen Emiraten als so genannte Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter. Ihr Aufenthalt ist oft zeitlich begrenzt, sodass sie in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit wieder in ihre Her- kunftsländer zurückgeschickt werden können. Zu den häufigsten Ursachen von Fluchtmigration gehören Kriege und bewaffnete Konflikte. Auch Naturkatastrophen wie Dürren, Erdbeben oder Überschwemmungen sowie der Klimawandel veranlassen Menschen, aus ihrer Heimat zu fliehen. Nach Angaben des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen ( UNHCR ) befanden sich Ende 2015 65,3 Millionen Menschen auf der Flucht. Über 40 Millionen davon sind so genannte Binnenflüchtlinge, das heißt, sie sind innerhalb ihres eigenen Landes auf der Flucht. Inter nationale Flüchtlinge haben aufgrund der Genfer Flücht- lingskonvention Anrecht auf Schutz durch den Aufnahme- staat, Binnenflüchtlinge werden von den heimischen Regierungen jedoch kaum unterstützt. Aufgrund der der zeitigen Situation in Ländern wie Syrien, Afghanistan, Irak oder Sudan muss man davon ausgehen, dass die Zahl der Flüchtlinge weiter ansteigen wird. Die meisten Flüchtlinge leben derzeit in der Türkei, in Pakistan und im Libanon. Das UNHCR kümmert sich weltweit um den Schutz von Millio- nen von Flüchtlingen, Binnenvertriebenen, Staatenlosen und Asylsuchenden. Es unterstützt auch Rückkehrerinnen und Rückkehrer. Außerdem leistet es humanitäre Hilfe. Auswirkungen der Migration Grenzüberschreitende Wanderungsbewegungen bieten Chancen, sind aber häufig auch mit Problemen verbunden. Migrationen wirken sich auf die Bevölkerungsentwicklung und die Bevölkerungsverteilung sowohl in den Aufnahme- als auch in den Auswanderungsländern aus. Sie verändern auch die Arbeitsmärkte in den Aufnahme- und in den Aus- wanderungsländern. In vielen Aufnahmeländern sind Mig- rantinnen und Migranten nicht gerne gesehen, da sie als Billigkonkurrenz auf dem Arbeitsmarkt und als Belastung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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