global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
70 Fallbeispiel Gründe für die demographische Alterung Unter demographischer Alterung versteht man den Wandel in der Altersstruktur der Bevölkerung, dh die beschleunigte Zunahme des Anteils älterer Menschen gegenüber den jüngeren. Drei Faktoren bestimmen sowohl in den Indust- rie- als auch in den Entwicklungsländern Entstehung und Verlauf des Alterns: • Die Geburtenhäufigkeit sinkt, so dass die Elternjahrgänge nicht mehr durch die Geburt von Kindern ersetzt werden. • Die Lebenserwartung steigt, die Menschen bleiben auch länger gesund. • Die geburtenstarken Jahrgänge rücken in ein immer höheres Alter vor, zahlenmäßig geringere Jahrgänge folgen nach. Dadurch wirkt der Altersaufbau der Bevöl kerung beschleunigend auf das Altern ein. Als Gründe für den Rückgang der Sterberaten können ver- besserte Hygiene und medizinische Versorgung, höhere Einkommen, gesündere und ausreichende Ernährung oder bessere Ausbildung genannt werden. Folgen der demographischen Alterung Menschen haben in den einzelnen Lebensphasen unter- schiedliche Bedürfnisse. Dies zeigt sich in einer unter- schiedlichen Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen, die Nachfrage nach bestimmten Konsumgütern verändert sich. Leistungen des Gesundheitssystems werden verstärkt in Anspruch genommen. Die entsprechende Infrastruktur – Krankenhäuser, Alters- und Pflegeheime, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte – muss ausgebaut werden, die Ge- sundheitskosten steigen. Trotz Erhöhung des Pensionsan- trittsalters ist ein Arbeitskräftemangel absehbar. Um das Pensionssystem aufrechterhalten zu können, werden Bei- tragserhöhungen und/oder Leistungskürzungen notwendig sein. Durch den Anstieg des Durchschnittsalters der Wahl- berechtigten wird bei demokratischen Mehrheitsentschei- dungen der Interessensausgleich zwischen den Generatio- nen gefährdet. Die technologische und wirtschaftliche Innovationsfähigkeit der Gesellschaft könnte sich verrin- gern. Äquator n ö r d l i c h e r P o l a r k r e i s n ö r d l i c h e r W e n d e k r e i s s ü d l i c h e r W e n d e k r e i s s ü d l i c h e r P o l a r k r e i s 0 1 800 3 600 5 400 km Maßstab 1:180 000 000 ≥ 80 75 bis 79,9 70 bis 74,9 65 bis 69,9 60 bis 64,9 55 bis 59,9 Staatsgrenze strittige Grenze 50 bis 54,9 45 bis 49,9 keine Daten Lebenserwartung in Jahren M1 Lebenserwartung bei der Geburt in Jahren 2014 Kompetenzorientierte Lernziele Auswirkungen der steigenden Lebenserwartung für Industrie- und Entwicklungsländer erläutern Altersaufbaudiagramme interpretieren Wir werden immer älter Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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