global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
54 Fallbeispiel Die Fußball-WM in Katar Der Wüstenstaat Katar liegt am Persischen Golf in der sub- tropischen Zone. Extrem hohe Temperaturen, vor allem im Sommer, und periodisch auftretende starke Niederschläge prägen das Klima. Lange Dürreperioden und starke Tempe- raturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind ebenfalls charakteristisch für diese Zone. Trotz dieser klimatischen Voraussetzungen wurde der Wüs- tenstaat als Austragungsort für die Fußball-Weltmeister- schaft 2022 ausgewählt. Aufgrund der extrem hohen Tem- peraturen im Sommer wird die Weltmeisterschaft im Winter stattfinden. Die Wahl von Katar als Austragungsort gilt als sehr umstritten. Dem Staat fehlt eine eigene Fußballtraditi- on. Zudem wurde die FIFA (Fédération Internationale de Football Association) mit zahlreichen Korruptionsvorwürfen um die Vergabe belastet. Katar baut eigens für die Fußball-Weltmeisterschaft Hotels, Straßen und neue, hochmoderne Fußballstadien (M1), wofür viele Gastarbeiter aus dem Ausland, vor allem aus Nepal, Pakistan und Indien, angeworben wurden. Aller- dings sind die Arbeitsbedingungen sehr schlecht. Neben fehlenden Lohnauszahlungen, schlechten Wohn- und Lebensbedingungen (M2) mangelt es auch an Sicherheits vorkehrungen auf den Baustellen, sodass bereits zahlreiche Todesfälle verzeichnet wurden. Viele Arbeiter starben auf- grund der extremen Hitze und mangelnder Versorgung mit Trinkwasser an Herzinfarkten. M1 Bau des Khalifa International Stadium in Katar M2 Lebensbedingungen der Bauarbeiter Kompetenzorientierte Lernziele Die Wahl des Wüstenstaats Katar als Austragungsort einer Fußball-Weltmeisterschaft kritisch reflektieren Die Auswirkungen der Meeresentsalzung zur Wasser gewinnung erläutern Die Folgen des Bevölkerungswachstums Israels auf die (Trink-)Wasserversorgung analysieren Umstrittene Projekte in der Wüste Entsalzung der Meere gegen Wasserknappheit Aufgrund der extrem hohen Temperaturen und mangelnder Niederschläge vor allem in den Sommermonaten kommt es in Israel immer wieder zu Wasserknappheit. Mit der ständig wachsenden Bevölkerung steigt auch der Bedarf an Trink- wasser und Wasser für die landwirtschaftliche Nutzung. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, wird Salzwasser aus dem Meer mit speziellen Anlagen entsalzt. Israel besitzt die weltweit leistungsfähigsten Entsalzungsanlagen und deckt bereits die Hälfte seines Süßwasserbedarfs mit dieser Me- thode ab. Allerdings benötigt die Entsalzung von Meerwas- ser wesentlich mehr Energie als herkömmliche Wasserquel- len. Zudem kann nie die gesamte Menge an Salz entfernt werden, sodass immer ein Rückstand im Trinkwasser bleibt. M3 Entsalzungsanlage Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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