global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

26 Fallbeispiel Eine weitere Möglichkeit einer Einteilung der Welt bietet das Zentrum-Peripherie-Modell. Nach diesem Modell bilden die hoch entwickelten Industrieländer das Zentrum, die Entwicklungsländer die Peripherie. Schwellenländer be- zeichnet man als Semiperipherie. Die wirtschaftliche Entwicklung ist durch wachsenden Wohlstand in den Industrieländern und sich verschärfende Armut und Unter- entwicklung in den Entwicklungsländern gekennzeichnet. Das Zentrum hat die Macht, die Wachstumsmöglichkeiten der Peripherie zu begrenzen. Nach dieser Dependenztheo­ rie genannten These wird unterstellt, dass Unterentwick- lung primär externe Ursachen hat. Die fortwährende Ab- hängigkeit ist demnach ein wesentlicher Faktor für die derzeitige Situation in den armen Ländern der Welt und trägt auch zu einer Verschärfung des Nord-Süd-Konfliktes bei. Äquator n ö r d l i c h e r P o l a r k r e i s n ö r d l i c h e r W e n d e k r e i s s ü d l i c h e r W e n d e k r e i s s ü d l i c h e r P o l a r k r e i s 0 1 800 3 600 5 400 km Maßstab 1:180 000 000 strittige Grenze Staatsgrenze Zentrum Semiperipherie Peripherie keine Angaben 0 1 800 3 600 5 400 km Maßstab 1:180 000 000 strittige Grenze Staatsgrenze Zentrum Semiperipherie Peripherie keine Angaben 0 1 800 3 600 5 400 km Maßstab 1: 80 0 0 stri t ge Grenze Staatsgrenze Zentrum Semiperipherie Peripherie keine Angaben 0 1 800 3 600 5 400 km Maßstab 1:180 000 000 strittig Grenze St atsgrenze Zentrum Semiperipherie Peripherie keine Angaben 0 1 800 3 600 5 400 km Maßstab 1:180 000 000 t itti Gr t at r tr Semiperipherie P ri ri kein A M1 Zentrum, Semiperipherie und Peripherie Das Zentrum-Peripherie-Modell beschreibt die Abhängigkeitsbeziehungen zwischen Zentren und Peripherie auf unterschiedlichen Maßstabs­ ebenen. Auf nationalstaatlicher Ebene bestehen solche Abhängigkeitsbeziehungen insbesondere zwischen Städten (Zentren) und benachbarten Regionen, meist ländlichen Räumen. Im internationalen Kontext werden die Industrienationen der Nordhalbkugel als Zentrum und die nicht so weit entwickelten Nationen als Periphe- rie beschrieben. Allen diesen Maßstabsebenen gemein- sam ist die Tatsache, dass durch die wechselseitige Ab- hängigkeit von Zentrum und Peripherie die Entwicklung des Zentrums begünstigt und die der Peripherie verhin- dert bzw. zumindest verzögert wird. (nach: www.spektr um.de/lexikon/geographie/zentrum-peripherie-modell, abgerufen am 31. 8. 2016) M2 Das Zentrum-Peripherie-Modell Ungleiche Entwicklung Einen anderen Blick auf Entwicklungsprozesse werfen Theorien, die unter dem Begriff „ungleiche Entwicklung“ zusammengefasst werden können. In dieser Sicht ist soziale und räumliche Ungleichheit – die Herausbildung von Zentren und Peripherien, von prosperierenden und absteigenden Regionen oder Ländern – ein grundlegen- des Kennzeichen kapitalistischer Entwicklung. Zentren und Peripherien sind durch eine unterschied­ liche Stellung in der überregionalen Arbeitsteilung ge- kennzeichnet, und ihr Verhältnis ist durch ungleiche wirtschaftliche und politische Macht, durch Hierarchie und Konkurrenz geprägt. Wer zum Zentrum und zur Peri- pherie gehört, ist dabei veränderlich! (Mythen über Reichtum und Macht, S.136) M3 Ungleichheit als Merkmal kapitalistischer Entwicklung? Kompetenzorientierte Lernziele  Das Zentrum-Peripherie-Modell erklären und bewerten  Regionale Disparitäten in Brasilien erklären Zentrum – Peripherie Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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