global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch
121 Die wirtschaftlichen Bedürfnisse der Menschen bewerten 1 Nennen Sie zehn der Least Developed Countries (M2) und beschreiben Sie, nach welchen Kriterien diese ein- geteilt werden. 2 Aktuell leben 702 Mio. Menschen in absoluter Armut. Stellen Sie diesen Wert der Gesamtzahl der Weltbevöl- kerung gegenüber und interpretieren Sie das Ergebnis. 3 Nennen Sie sechs Ursachen (M3) für die Entwicklungs- unterschiede weltweit. 4 Auf welche Arten geschieht Entwicklungshilfe? Recher- chieren Sie einige Organisationen, die sich in diesem Bereich engagieren. Wählen Sie ein konkretes Projekt und stellen Sie dieses der Klasse vor. 5 Interpretieren und bewerten Sie die Karikatur. Gehen Sie dabei auch auf die Bereiche Entwicklungshilfe und Zukunft der Entwicklungsländer ein. " { " { } Problembereiche der Entwicklungsländer Das Hauptproblem der Entwicklungsländer – die Armut – spiegelt sich in allen Produktionsfaktoren wider. Grund und Boden dieser Länder sind teils durch Kargheit und Unfruchtbarkeit gekennzeichnet, teils immer wieder von Naturkatastrophen wie Dürre oder Überschwemmungen betroffen. Hinzu kommen zu kleine Anbauflächen der bäu- erlichen Betriebe sowie Landkäufe im großen Stil durch Investorinnen und Investoren aus den Industrieländern. Dadurch ist ihre Produktivität (zB in der Landwirtschaft) im Vergleich zu anderen Ländern sehr gering. Viele Länder verfügen zwar über natürliche Ressourcen (zB Erdöl, Kohle, …), schaffen es aber nicht, diese mit den ihnen zur Verfü- gung stehenden Mitteln zu nutzen. Die Menschen haben oft keine schulische Ausbildung und dadurch auch keine Job- perspektiven. Die Arbeitslosigkeit ist hoch und zugleich herrscht Knappheit an ausgebildeten Fachkräften und Spe- zialistinnen und Spezialisten, die durch neue Technologien und Know-How die Entwicklung des Landes beeinflussen könnten. Hinzu kommt noch der Mangel an Kapital und die hohe Verschuldung vieler Entwicklungsländer. Da sie im Handel mit anderen Ländern viel mehr importieren als exportieren, benötigen sie zusätzliche Geldmittel, um die Waren aus dem Ausland bezahlen zu können. Hierfür neh- men sie Kredite bei internationalen Organisationen oder anderen Staaten auf, die sie dann oft nicht mehr zurückzah- len können. Ursachen für Entwicklungsunterschiede Zusammengefasst können die in M3 dargestellten Bedin- gungen für die Situation der Entwicklungsländer weltweit verantwortlich gemacht werden, wobei immer mehrere dieser Merkmale gemeinsam auftreten. Häufig wird als zusätzlicher erschwerender Umstand für den niedrigen Entwicklungsstand mancher Staaten die Ausbeutung im Zeitalter des Kolonialismus sowie durch transnationale Konzerne (Multis) angeführt. Den Stein ins Rollen bringen Die Situation der Entwicklungsländer gleicht einem Teufels- kreis, der nur durch Hilfe von außen durchbrochen werden kann. Deshalb engagieren sich zahlreiche Organisationen und Staaten in der Entwicklungshilfe und Entwicklungszu- sammenarbeit. Gemeinsam versuchen sie, die betroffenen Länder in ihrer Entwicklung zu fördern und auf lange Sicht das weltweite Ungleichgewicht zu beseitigen. Die Unter- stützung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen: finan ziell (Kredite), technisch (Know-How und Technologien) und humanitär (Entwicklungshelferinnen und -helfer). Zukunftsprognosen Entwicklungshilfe und Entwicklungszusammenarbeit spie- len zwar eine zentrale Rolle, die Eigenanstrengung der Entwicklungsländer kann sie aber auf keinen Fall ersetzen. Die Zukunftsprognosen für die kommenden Jahre/Jahrzehn- te sind leider alles andere als rosig: Für jene Länder, die es nicht schaffen, sich erfolgreich in die Weltwirtschaft zu integrieren (Öffnung für die Globalisierung), wird der Ab- stand zu den Industrie- und Schwellenländern noch größer werden. Wasser- und Ernährungskrisen, kriegerische Aus einandersetzungen sowie die Folgen des Klimawandels werden noch mehr Elend und Armut hervorbringen und ua dazu führen, dass sich bedeutende Bevölkerungsbewegun- gen in Richtung Industrieländer in Gang setzen werden. mangelhafte ärzt- liche Versorgung hohes Bevölkerungs- wachstum Wasser- und Nahrungsknapp- heit Analphabetentum/ mangelhafte schulische Ausbildung niedrige Lebenser- wartung/hohe Säuglingssterblichkeit ungleiche Handels- beziehungen/ Verschuldung instabile politische Systeme hohe Arbeitslosigkeit M3 Zentrale Ursachen für Entwicklungsunterschiede Arbeitsheft S. 52 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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