global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

113 Die wirtschaftlichen Bedürfnisse der Menschen bewerten 1 Erläutern Sie überblicksartig, wie und warum eine Bankenkrise entstehen kann. 2 Erklären Sie, welche Auswirkungen eine Bankenkrise haben kann. 3 Beschreiben Sie die Auslöser für die Banken-, Finanz- und Wirtschaftskrise ab dem Jahre 2007. 4 Stellen Sie Überlegungen an, warum von der amerikani- schen Bankenkrise auch das europäische Finanzsystem betroffen war. 5 Begründen Sie, warum die Republik Österreich die Banken mit Milliarden EUR gestützt hat. 6 Recherchieren Sie, welche Banken/gruppen das von der Republik Österreich geliehene Kapital einschließlich der Zinsen vollständig zurückgezahlt haben. 7 Recherchieren Sie, mit Hilfe welcher Maßnahmen – im Rahmen der Bankenunion – in Zukunft Finanzkrisen verhindert werden sollen. { { " { { { { titionsbereitschaft der Unternehmen und damit auch zu einem sinkenden Wirtschaftswachstum in vielen westlichen Industriestaaten. Mit dem Zusammenbruch des Bankhau- ses Lehman Brothers am „schwarzen Montag“, dem 15. September 2008, weitete sich die Banken- und Finanzkrise mit voller Wucht auf Europa aus. Die unmittelbar darauf einsetzende Zahlungs- und Vertrauenskrise führte gleich- sam über Nacht zu einer ernsthaften Bedrohung für das gesamte Weltfinanzsystem, mit weitreichenden wirtschaft- lichen Folgen für alle Staaten. Welche Auswirkungen hatte die weltweite Finanzkrise auf die österreichischen Banken? Die Finanzkrise ist auch an den großen österreichischen Banken nicht spurlos vorübergegangen. Sie mussten Wert- berichtigungen in Milliardenhöhe vornehmen und wurden von der Republik Österreich im Rahmen eines „Bankenret- tungspaketes“ in Form von „Kapitalspritzen“ und der Über- nahme von Haftungen gestützt. Der gesetzliche Gesamt- rahmen des Bankenpakets betrug 100 Milliarden Euro. Mithilfe dieser Maßnahmen konnte das österreichische Bankensystem weitgehend stabilisiert werden. Trotzdem verursachte die Stützung der Banken enorme Kosten (M2). Grundsätzlich führte bisher an solchen Rettungsaktionen kein Weg vorbei. Denn Banken sind die Lebensadern einer modernen Ökonomie, sie versorgen Unternehmen und Verbraucherinnen und Verbraucher mit Geld und Kredit. Wenn diese Adern verstopft sind, dann droht der Kollaps der gesamten Volkswirtschaft. Wenn sich vor den Geldhäu- sern Schlangen bilden würden, weil die Menschen ihre Konten plündern wollen, dann ist die Panik vorprogram- miert. Die Folgen wären verheerend. In Zukunft soll die europäische Bankenunion verhindern, dass Banken Staaten in den Ruin treiben. Bankenhilfe kostete bisher 10 Mrd. Euro. Hypo Alpe Adria und Kommunalkredit reißen die Bankenhilfe ins Minus. Bei den gesunden Banken machte der Staat hingegen ein Geschäft. (www.kurier.at/politik/inland/bilanz-bankenhilfe-kostete-bisher-zehn-milliarden-euro/106.758.231, 8.1. 2015, abgerufen am 24. 9. 2016) Zur Erklärung: Aktien Eine Aktie ist ein Wertpapier, das den Anteil an einer Aktiengesellschaft (AG) verbrieft. Das Grundkapital einer AG wird in Aktien zerlegt. Valuten Münzen und Banknoten, die auf ausländische Währung lauten (zB US-Dollar) Devisen Forderungen in ausländischer Währung, die im Ausland zahlbar sind Immobilien Grundstück und/oder ein Bauwerk (Gebäude oder Wohnung) Konkurs Die Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens. Die Gläubigerinnen und Gläubiger des Unternehmens bekommen einen Anteil des gesamten noch verbliebenen Vermögens der Schuldnerin oder des Schuldners. Realwirtschaft Ist der Teil der Gesamtwirtschaft, der reale Güter produziert, mit diesen handelt oder Dienstleistungen anbietet Kreditklemme Zurückhaltung der Banken, Unternehmen oder Privatpersonen Kredite zu gewähren Hypothekarkredit Ein Kredit, bei dem die Sicherstellung durch die Verpfändung von Grundstücken und Gebäuden erfolgt M2 Staatliche Hilfe für Banken M3 Begriffe aus dem Bankwesen Arbeitsheft S. 40, 48 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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