sprachreif 4, Band für Lehrerinnen und Lehrer

8 SCHULARBEITSVORSCHLÄGE 1. Thema: Entspannung Aufgabenstellung Verfassen Sie einen Leserbrief. Situation: Sie lesen die Reportage Entspannt im Hier und Jetzt und reagieren darauf mit einem Leserbrief. Lesen Sie die Reportage Entspannt im Hier und Jetzt von Tobias Schormann aus der Online-Ausgabe des deutschen Wochenmagazins DER SPIEGEL vom 06. August 2015 (Textbeilage 1). Verfassen Sie nun den Leserbrief und bearbeiten Sie dabei die folgenden Arbeitsaufträge: zz Geben Sie die Kernidee der beschriebenen Kunstaktion wieder. zz Bewerten Sie das bewusste Entspannen, wie es in der Reportage dargestellt wird. zz Begründen Sie, warum Sie Achtsamkeitsübungen für sinnvoll oder nicht sinnvoll erachten. Schreiben Sie 270 bis 330 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen. Textbeilage 1 Achtsamkeit – Entspannt im Hier und Jetzt Von Tobias Schormann | 06.08.2015 Die Grundidee bei der Achtsamkeit: Entspannung fängt im Kopf an. Einfache Übungen sollen dabei helfen, den Alltagsstress zu senken – und die Welt bewusster wahr- zunehmen. Kleiner Test: Wissen Sie noch, wie der Kaffee heute Morgen geschmeckt hat? Nein? Bei den meisten Men- schen geht morgens schon der Autopilot an, sagt Acht- samkeitstrainer Günter Hudasch aus Berlin. Dadurch sind sie oft nicht bei dem, was gerade passiert. „Wenn sie unter der Dusche stehen, kochen sie in Gedanken Kaffee, wenn sie den Kaffee trinken, denken sie, ‚Ich muss los‘, und so weiter“, sagt der Vorsitzende des Ver- bandes der MBSR- und MBCT-Lehrer in Deutschland. Die beiden Abkürzungen stehen für verbreitete Trai- ningsprogramme für Achtsamkeit. Hinzu komme das ständige Vergleichen mit anderen. „Wir sind immer am Checken“, sagt Hudasch. „Der Kollege hat schon wieder ein neues Auto – wie kann der sich das bloß leisten?“ Solche Vergleiche würden oft dazu führen, dass sich Menschen schlecht fühlen. Achtsamkeit zielt darauf ab, mehr im Jetzt und Hier zu leben. Es geht darum, dem Moment mehr Aufmerk- samkeit zu schenken. Dazu ist es wichtig, den inneren Autopiloten abzuschalten und das Gedankenkarussell zu stoppen. Ziel ist es, mehr Gelassenheit zu ent- wickeln, erklärt Hudasch. Das kann im Alltag in vielen Situationen helfen – an der Supermarktkasse, im Stau oder an stressigen Ta- gen im Job. Ein typischer Fehler im Beruf: das Multi- tasking. Viele gehen im Büro ständig mehrere Dinge gleichzeitig an. Neben der Arbeit an der Präsentation checken sie E-Mails, telefonieren, surfen, besprechen Dinge mit Kollegen. Niemand kann Multitasking Dabei wissen Experten wie Dirk Windemuth längst: Weder Frauen noch Männer beherrschen das. „Unser Gehirn kann das nicht“, sagt der Psychologe vom In- stitut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Ge- setzlichen Unfallversicherung. „Tatsächlich strengt uns dieses Hin- und Herschalten enorm an – wir ver- geuden Energie.“ Das führe zu Fehlern und zu Stress. Zum einen, weil man überfordert ist. Und auch des- halb, weil man immer wieder Fehler korrigieren muss – das koste letztlich mehr Zeit, als die Aufgaben nacheinander zu erledigen. Achtsamkeitsübungen können dazu beitragen, sich solcher Dinge bewusst zu werden. Dazu ist es wichtig, einmal in sich hineinzuhorchen und hineinzuspüren. Das beginnt mit ganz einfachen Fragen: Was mache ich gerade? Wie mache ich es? Und wie fühle ich mich dabei? 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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