sprachreif 4, Band für Lehrerinnen und Lehrer

32 Agenturen vertreten beide Seiten Die einzige Firma, die sich hierzulande hauptsächlich mit der Produktplatzierung in Film- und TV-Produk- tionen beschäftigt, ist ein Wiener Unternehmen „Pro- duct Placement International“, geleitet von Wolfgang Pappler. „Bei Product Placement wird das Produkt aktiv in die Handlung integriert“, beschreibt Pappler. Damit werde der Anwendernutzen „wesentlich positi- ver und glaubwürdiger dargestellt“. Doch wie kommt eine Marke überhaupt in einen Film? Im Regelfall über Agenturen wie jene von Wolfgang Pappler: „Wir vertreten beide Seiten. Markenartikelkunden, die in Filmen oder TV-Produktionen vorkommen wollen. Und auch Produzenten, die nach Markenartikelkun- den suchen.“ Das Product Placement gestaltet mit Das Mitspracherecht der Product-Placement-Kunden kann weitaus größer sein, als man annehmen könnte: „Entweder bekommen wir das fertige Drehbuch und suchen dann nach Möglichkeiten der Platzierung. Oder wir sind bereits in die Produktion eingebunden.“ In solchen Fällen werden den Drehbuchautoren und Regisseuren Szenen vorgeschlagen, in denen das Pro- dukt eingebaut werden könnte. Auch Stiegl hat Pappler bereits zum Film vermittelt – etwa für zwei Szenen im mehrfach preisgekrönten Karl-Markovics-Film „Atmen“. Bei der Komödie „Die Mamba“ mit Michael Niavarani oder beimHollywood- klassiker „E. T. – Der Außerirdische“ hatte Pappler ebenso seine Finger im Spiel. So teuer kann Produktplatzierung sein Wie teuer solche und ähnliche Produktplatzierungen sind, will Pappler nicht sagen: „Das wäre unseriös. Es ist von Produktion zu Produktion verschieden.“ Der Experte gibt aber einen Richtwert aus: „Product Place- ment ist rund 30 Prozent günstiger als vergleichbare klassische Werbung.“ Somit könnten bei Großproduk- tionen siebenstellige Beträge fließen. Und zwar nicht nur in Hollywood: „Der arabische Fernsehmarkt ist besonders spannend. Die technische Reichweite be- trägt rund eine Milliarde Menschen.“ Auch das Salzburger Land wird abgebildet Product Placement kann aber noch weiterreichen – es können ganze Regionen oder sogar ein bestimmtes Image gegen Bezahlung in Filmen und TV-Produktio- nen platziert werden: „In einem Götz-George-Tatort haben wir einmal für die deutsche Aids-Hilfe einen HIV-Test eingebaut, um darauf aufmerksam zu ma- chen.“ Und beim sogenannten „Location Placement“ werden bewusst Landstriche eingebunden – Stichwort Tourismuswerbung. Auch das Land Salzburg war schon mehrmals an solchen Produktionen beteiligt, jedoch ohne zwischengeschaltete Agentur: „Dafür fehlt uns schlichtweg das Budget“, sagt Christopher Losmann vom SalzburgerLand Tourismus. „Entweder kommen die Produzenten auf uns zu, wie etwa Toyota vor kurzem für einen Werbespot mit ‚Sound of Mu- sic‘-Bezug. Oder wir nutzen unsere guten Kontakte zu den Medienproduzenten und fragen bewusst nach Möglichkeiten.“ Kein Product Placement im ORF Eine Auflage, wie oft Produktplatzierung in einem – privatwirtschaftlich produzierten – Film vorkommen darf, gibt es indes nicht. „Wir achten aber darauf, dass wir es nicht übertreiben. Das kann sonst Reaktanzen beim Zuschauer auslösen“, sagt Wolfgang Pappler. Bei ORF-Produktion sei Product Placement hingegen nur in Form von sogenannten Produktionshilfen erlaubt: „Dem ORF dürfen nur Naturalien unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden.“ Auch in der Markenwelt rät Pappler nicht jedem Unternehmen zu Produktplat- zierung: „Es macht erst dann Sinn, wenn das Produkt einen gewissen Wiedererkennungswert hat. Sie sollten also schon bekannt sein, bevor Sie auf Product Place- ment setzen.“ QUELLE: http://www.salzburg.com/nachrichten/medien/sn/artikel/stiegl-red-bull- co-wie-es-eine-marke-in-einen-film-schafft-186989/; (abgerufen am 22.05.2017) S. 36: A11 Erwähnte Netzwerke Kritikpunkte an der gemachten Werbung Vorteile für Firmen und Bloggerinnen und Blogger Instagram Schleichwerbung (Wettbewerbsrecht), „Geschen- ke“ als Bezahlung Tausende sehen die Werbung/den Clip Youtube als „Privatsache“ deklariert rasche Verbreitung der Werbung, hoher Verdienst Facebook, Twitter Idolfunktion – Verantwortung gegenüber Jugend- lichen Zielgruppe Jugendliche erreicht 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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