sprachreif 4, Band für Lehrerinnen und Lehrer

31 SONDERSEITE 1: Neue Formen der Dramatik: Ferdinand Schmalz dosenfleisch S. 28 f.: A1 und A2 dosenfleisch ist sprachlich mit sehr vielen Subebenen sowie mit gesellschaftskritischen Botschaften versehen, so stecken in den Sätzen viele Informationen und viele Wort- und Sprachspiele auf einmal; es gibt etliche Metaebenen oder auch rhetorische Stilmittel: heiß – kaltgetränk (Antithese), versichrungswesen (Personifikation), Sprachspiele: gefühlsverstopft dort vor den raststati- onstoiletten ; man kratzt die kurve oder man kratzt ab; man muss den körper in bewegung halten – halten sie den mund; haltbarkeit – zwischenstopps; überfällig – verfallsdatum auf ihrer stirn, etc. S. 29: A3 und A4 Obsoleszenz: Duden-Definition: die [in seiner Herstellungsweise, seinen Materialien oder Ähnlichem angelegte] Alterung eines Produkts, das dadurch veraltet oder unbrauchbar wird A5 und A6 Im Auftrag des Burgtheaters hat der vielfach preisgekrönte österreichische Dramatiker Ferdinand Schmalz das Spiel vom Sterben des reichen Mannes für das 21. Jahrhundert über-, fort- und neugeschrieben. Er nimmt dem Text seinen fast schon liturgischen Charakter, spitzt die Dramaturgie des Originals zu, schärft die Konflikte, schraubt lustvoll an Sprache und Versmaß, bricht al- tertümelnde Klischees auf und erneuert die Ikonografie. So sind die Figuren nicht länger entrückter Teil einer christlichen Devotionalienschau, sondern gehen uns ganz direkt an. Der neue Jedermann ist kein „prächtiger Schwelger“, wie ihn der Teufel bei Hofmannsthal einmal nennt, vielmehr ein knallharter Geschäftsmann, den es nicht anficht, dass draußen vor seinem fest umzäun- ten Garten das Chaos tobt, das Kriegsrecht ausgerufen und mit Toten zu rechnen ist. Auch er wird den Weg allen Fleisches gehen, allerdings mit wenig Hoffnung auf das Himmelreich: „erlöst oder nicht, ist wirklich unerheblich“, Hauptsache, ein Sündenbock für unser schlechtes Gewissen ist gefunden … jedermann (stirbt) wurde zu den Autorentheatertagen 2018, die vom 12. bis 20. Juni am Deutschen Theater Berlin stattfinden, eingeladen. Regie führt Stefan Bachmann. QUELLE: https://www.burgtheater.at/de/spielplan/produktionen/jedermann-stirbt/termine/2018-05-22/976832006/ ; (abgerufen am 14.05.2018) KAPITEL 2: (UN)DURCHSCHAUBARE MEDIEN S. 33: A6 Textsorte Mögliche Intentionen Glosse unterhalten, appellieren, überzeugen, informieren Kritik analysieren, informieren, überzeugen, appellieren, beschreiben Flugblatt appellieren, überzeugen, informieren Werbeplakat appellieren, unterhalten, überzeugen, informieren Reportage informieren, beschreiben, berichten Bedienungsanleitung informieren, erklären, beschreiben, darstellen Personenbeschreibung informieren, beschreiben, darstellen S. 34: A9 Stiegl, Red Bull & Co: Wie es eine Marke in einen Film schafft Von Ralf Hillebrand | 09.03.2016 Nicht nur Stiegl und Red Bull waren schon öfters in Hol- lywood-Produktionen zu sehen. Product Placement ist ein Millionen-Geschäft. Und daran ist auch Salzburg beteiligt. Auf dem Tisch sitzen die Hauptdarsteller des Films, die drei Streifenhörnchen Alvin, Simon undTheodore. Daneben steht eine Flasche Cider, das Etikett der Mar- ke ist Richtung Kamera gedreht. Was wie ein Zufall anmuten soll, ist keiner. Dahinter versteckt sich genau geplantes Product Placement. Ähnlich wie bei der Cider-Positionierung in „Alvin und die Chipmunks“ verhält es sich etwa bei Folgen der Erfolgsserie „Two and a Half Men“, bei der sich die Hauptdarsteller gerne eine Red-Bull-Dose aus dem Kühlschrank holen. Und erst vor kurzem wurde bekannt, dass der Stiegl-Radler in zwei Szenen des Hollywood-Films „Deadpool“ vor- kommt – wenngleich es sich dabei um einen Zufall handeln soll: Stiegl kam angeblich ohne Zutun zur breitenwirksamen Werbung. Wer nicht so viel Glück hat, der muss tief in die Tasche greifen. Denn hinter Product Placement steckt eine Millionen-schwere Branche. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 Nur zu Prüfzwecke – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=