sprachreif 4, Band für Lehrerinnen und Lehrer

22 4. Thema: Schreiben im Exil Aufgabenstellung Verfassen Sie eine Textinterpretation. Situation: Sie verfassen im Zuge einer Schularbeit eine Textinterpretation zu Bertolt Brechts „Sonett der Emigration“. Lesen Sie das Sonett der Emigration von Bertolt Brecht (Textbeilage 1). Verfassen Sie nun die Textinterpretation und bearbeiten Sie dabei die folgenden Arbeitsaufträge: zz Fassen Sie den Inhalt des lyrischen Werkes kurz zusammen und beschreiben Sie die Situation im Gedicht. zz Analysieren Sie das Gedicht in Hinsicht auf Aufbau, Stil und sprachliche Mittel. zz Stellen Sie unter Einbeziehung des Titels einen Bezug zwischen den Kernaussagen des Gedichts und dem Begriff Exil- literatur her. Schreiben Sie 540 bis 660 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen. Textbeilage 1 Bertolt Brecht: Sonett der Emigration Verjagt aus meinem Land muss ich nun sehn Wie ich zu einem neuen Laden komme, einer Schenke Wo ich verkaufen kann das, was ich denke Die alten Wege muss ich wieder gehen. Die glatt geschliffenen durch den Tritt der Hoffnungslosen! Schon gehend, weiß ich noch nicht: zu wem? Wohin ich komme, hör ich: Spell your name! Ach, dieser „name“ gehörte zu den großen! Ich muss noch froh sein, wenn sie ihn nicht kennen Wie einer, hinter dem ein Steckbrief läuft Sie würden kaum auf meine Dienste brennen. Ich hatt zu tun mit solchen schon wie ihnen Wohl möglich, dass sich der Verdacht da häuft Ich möcht auch sie nicht allzu gut bedienen. QUELLE: Hecht, Werner, Knopf, Jan, Mittenzwei, Werner, Müller, Klaus-Detlef (Hrsg.): Bertolt Brecht: Werke, Band 15. Berlin/Weimar/Frankfurt/Main: Suhrkamp/Insel 1993. 2 4 6 8 10 12 14 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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