sprachreif 4, Band für Lehrerinnen und Lehrer

19 Aufgabenstellung Verfassen Sie einen Kommentar. Situation: Für die Schülerzeitung an Ihrer Schule verfassen Sie einen Kommentar zum Thema Der Mensch in der Natur . Lesen Sie die Reportage Wander-Trend gefährdet Natur: Dobratsch-Gipfel muss begrünt werden von Karin Hautzenberger aus der Tageszeitung KLEINE ZEITUNG vom 12. August 2018 (Textbeilage 2) und den Blogeintrag Wandern macht glücklich und schlau von Sabine Novak aus der Online-Ausgabe der Tageszeitung Oberösterreichische Nachrichten vom 15. September 2015 (Textbeilage 3). Verfassen Sie nun den Kommentar und bearbeiten Sie dabei folgende Arbeitsaufträge: zz Nennen Sie die für Ihren Text wesentlichen Aspekte aus beiden Textbeilagen. zz Setzen Sie die unterschiedlichen Sichtweisen miteinander in Beziehung. zz Bewerten Sie diese unter Einbeziehung eines eindeutigen Standpunktes. zz Entwerfen Sie einen Titel für Ihren Text. Schreiben Sie 405 bis 495 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen. Textbeilage 2 Wander-Trend gefährdet Natur: Dobratsch-Gipfel muss begrünt werden Von Karin Hautzenberger | 12.08.2018 Sensible Flora und Fauna im Gebirge leidet unter Flut an Wanderern, von denen viele die Wege verlassen. Neue Projekte zur Besucherlenkung sollen Abhilfe schaf- fen. Am Dobratsch muss man sogar begrünen. Wandern und Bewegung in der Natur liegen voll im Trend. Was Mediziner und Touristiker freuen dürfte, gefährdet mittlerweile die Flora und Fauna in Kärn- tens Bergen. Auf dem Dobratsch und in den Nockber- gen wurden Projekte gestartet, um Besucherströme zu lenken und Rückzugszonen für Wildtiere zu schaffen. Der Dobratschgipfel wird sogar neu begrünt. „Wir haben vor zehn Jahren mit den ersten Maßnah- men begonnen“, sagt Robert Heuberger, Manager des Naturparks Dobratsch. Zum Beispiel wurde im Be- reich Brunnleiten ein 70 Hektar großes Rückzugsge- biet für dort nistende seltene Vogelarten, wie den Zi- tronenzeisig, geschaffen: „Ein Wildgatter wurde abge- sperrt und mit Hinweistafeln versehen. ImWinter gibt es dort keine Loipe mehr.“ […] Das funktioniere gut. Doch die Villacher Alpe wird als Ausflugsziel immer beliebter: Im Sommer treffen rund 150.000 Gäste am Parkplatz ein, rund 50.000 von ih- nen wandern weiter: „An einem schönen Tag sind dort 1000 Menschen unterwegs.“ Und das hinterlässt Spuren. Während man am Berg durch die Schaffung von Anziehungspunkten die Besucher erfolgreich lenkt, gibt es am Gipfel Probleme. „Dieser verkarstet immer mehr“, sagt Heuberger. Weil Wanderer kreuz und quer vom Gipfelhaus zum Gipfel gehen, wird die dünne Humusschicht auf dem Kalkgestein abgetreten und verschwindet – und mit ihr die Pflanzen. Besucher werden gezählt Dem will man mit einem Forschungsprojekt entgegen- wirken: „Besucher sollen eine blühende Almwiese vorfinden und nicht immer mehr Steine.“ Derzeit wer- den Besucher gezählt. In Folge soll eruiert werden, warum sie welche Wege nehmen und welche Hinweis- tafeln sie am ehesten beachten. Sobald die Besucher- lenkung funktioniert, will man den Gipfelbereich wie- der begrünen. Mit ähnlichen Problemen hat man auch in anderen Wandergebieten zu kämpfen, wie im Biosphärenpark Nockberge. Dort läuft ebenfalls ein Projekt zur Besu- cherlenkung. Ein Teilprojekt, die wildökologische Grundlagenerhebung, wurde jetzt gestartet. Diese Woche fanden erste Informationsveranstaltungen statt. Projektverantwortliche Corinna Oberlerchner: „Unsere Ziele sind, die Störung der Wildtiere zu mini- mieren, Bewusstsein für selbstverantwortlichen Um- gang mit sensiblen Lebensräumen zu schaffen, Kon- flikte zu vermeiden und Informationen auszutau- schen.“ 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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