sprachreif 4, Schulbuch

72 Anna Weidenholzer: Der Winter tut den Fischen gut Wenn er die Tür ö²net, werde ich sagen, vielen Dank für die Einladung. Ich werde sagen, mein Name ist Maria Beerenberger, ich freue mich, Sie kennenzulernen. Setzen Sie sich, wird er sagen und mir einen Platz anbieten. Ich werde gewusst haben, welche Kleidung ich anziehe. Ich werde mir überlegt haben, wie ich persönlich bin. Er wird eine Krawatte tragen und eine silberne Armbanduhr. Er wird sagen, Frau Beerenberger, erzählen Sie. Gern, werde ich sagen, gern. Ich kenne mich mit der Materie aus. Zumindest habe ich das erreicht, was ich erreichen wollte. Jetzt müssen wir warten. Wovon sprechen Sie, wird er fragen, Frau Beerenberger, was erzählen Sie da. Nun, werde ich sagen, ich sitze Ihnen ge- genüber, weil ich die Sätze der Menschen kenne, die im Leben stehen, weil ich eine von ihnen sein werde. Ich habe zu wenig an mich geglaubt, wissen Sie, ich habe zu wenig an meine Zukunœ geglaubt. Warum, wird er fragen, bitte, erzählen Sie. Dann wird er schweigen, sich in den Sessel zurückfallen lassen. Gut, werde ich sagen, wenn Sie möchten. Der Tag vergeht, das Licht ver- brennt, sagte meine Nachbarin. Fangen wir von hinten an. QUELLE: Weidenholzer, Anna: Der Winter tut den Fischen gut. München: dtv 2015. S. 5. Sehen Sie sich das Video https://www.youtube.com/watch?v=-MM3GO7OLEc an und ergänzen Sie die Tabelle. Beschreiben Sie in der Spalte Einstellung in Stichworten, welche Kameraeinstellung Sie erkennen und was Sie über die Bildkomposition feststellen können ( sprachreif 3, S. 152 ff. ). Notieren Sie in der Kommentarspalte, wie der Abschnitt auf Sie wirkt. Abschnitt Inhalt Einstellung Kommentar 00:00–00:31 00:31–00:45 00:45–01:31 01:31–02:20 02:20–02:27 02:27–02:35 Lesen Sie den Roman Der Winter tut den Fischen gut von Anna Weidenholzer. Anna Weidenholzer gibt im Video (A18) Hinweise auf die Entschlüsselung des Charakters der Maria Beerenberger. Lesen Sie den folgenden Auszug und weisen Sie anhand des Textes nach, was die Autorin über die Protagonistin sagt. Im Bistro Brigitte saßen Maria, Martha und An- gelika jeden Mittwoch, zum Wochenteiler, wie sie sagten, es ist gut, wenn die Woche bald zu Ende ist. Im Bistro Brigitte , wo es nur zwei Sor- ten Wein gibt: rot oder weiß. Der Wochenteiler brachte das Wochenende näher, und das Wo- chenende mochten sie alle, Maria, Martha, An- gelika. Am Wochenende verging der Sonntag viel zu schnell. […] Das Wochenende war von großer Bedeutung, für Martha und Angelika wird es immer noch so sein, denkt Maria, als sie das Bistro Brigitte hinter sich gelassen hat, und sie überlegt, ob die beiden jetzt Vollzeit arbeiten. Martha und Angelika blieben, sie riefen an: Ma- A18 B Ó v6pb6q A19 A20 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 2 4 6 8 10 12 14 Literarische Bildung 3 Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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