sprachreif 4, Schulbuch

64 Auf dem Weg zur Matura Thema: Natur und Gesellschaft Schreiben Sie eine Zusammenfassung . Situation : Als Vorbereitung für eine Podiumsdiskussion zum Thema Gentechnik – Fluch oder Segen? an Ihrer Schule schreiben Sie eine Zusammenfassung eines Interviews mit einem führenden Wissen- schafter auf dem Gebiet der Genforschung. Lesen Sie das Interview „ Organe aus dem Labor wären fantastisch “ von Peter Illetschko mit Jürgen Knoblich aus dem Magazin DER STANDARD FORSCHUNG 2/2017 vom 20. Juni 2017. Verfassen Sie nun die Zusammenfassung und bearbeiten Sie dabei folgende Arbeitsaufträge : • Geben Sie einleitend die wesentlichen Aussagen Jürgen Knoblichs wieder. • Nennen Sie die Gründe, weshalb laut Knoblich Teile der Bevölkerung der Gentechnologie skeptisch gegenüberstehen. • Erschließen Sie die Vor- und Nachteile der Genforschung bzw. -manipulation anhand der Aussagen von Jürgen Knoblich. Schreiben Sie zwischen 270 und 330 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen. A12 „Organe aus dem Labor wären fantastisch“ Von Peter Illetschko | 21.06.2017 Zellbiologe Jürgen Knoblich ist für Arbeiten mit Frucht£iegen bekannt. Besonderes Aufsehen erregte er, als in seinem Labor die bahnbrechende Züchtung eines Hirnorganoids glückte. Nun spricht er über ethische Fragen seiner Forschung. Waren Sie überrascht, als 2013 der Versuch Ihrer damaligen Postdoktorandin Madeline Lancaster glückte, ein Gehirnorganoid zu entwickeln? Knoblich: Man muss ehrlicherweise sagen: Das war schon einer dieser Glücksmomente, wo ein- fach viel zusammengepasst hat. […] Wie reagieren Sie auf eventuelle Sorgen der Öf- fentlichkeit, hier könnte eine Art menschlicher Bioreaktor laufen? Knoblich: Ich ¤nde es schade, wenn in unserem Kulturkreis, in Deutschland übrigens genauso wie in Österreich, zuerst an die potenziellen Pro- bleme gedacht wird, Das ist die Reaktion, wenn jemand etwas vollkommen Neues macht. Wenn man so über das Auto als Erfindung denken würde, dann hätte man es schon längst verbieten müssen. Jedes Jahr sterben tausende Menschen im Straßenverkehr. Man muss zuerst einmal se- hen, welche einmaligen Chancen wir damit ha- ben. Wir können Krankheiten auf molekularbio- logischer Basis studieren und damit auch besser verstehen - womit diese Arbeit eine hohe gesell- schaœliche Relevanz hat. Ich habe mich aber auf die Interaktionen mit der Ö²entlichkeit und den Medien vorbereitet, versuche, Befürchtungen ernst zu nehmen, zu verstehen und auszuräu- men. Ein bisschen bin ich stolz, dass von den gut tausend Berichten über unsere Arbeit damals nur ein einziger negativ war. Warum ist diese von Ihnen beschriebene Skepsis ausgerechnet in Deutschland und Österreich so stark ausgeprägt? 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 Schriftliche Kompetenz 3 Nur zu Prüfzweck n – Eigentum des Verlags öbv

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