sprachreif 4, Schulbuch

25 Mündliche Maturafrage: Sprache, Denken und Wirklichkeit Beantworten Sie die mündliche Maturafrage. Sie haben 15 Minuten Vorbereitungszeit. Thema: Sprache als Spiegel einer Kultur begreifen Sprechen Sie über folgende Aufgabenstellung : • Fassen Sie die wesentlichen Aussagen dieses Zeitungsartikels zusammen . • Erläutern Sie die sprachliche(n) Veränderung(en), die sich demnach in Österreich vollzieht/voll- ziehen. • Beurteilen Sie die Positionen der Forscher/innen an den Universitäten Wien, Graz und Salzburg aus Ihrer eigenen Perspektive. 1 Wie sich die deutsche Sprache in Österreich entwickelt APA | 18.08.2015 Forscher der Universitäten Wien, Graz und Salzburg untersuchen Beziehungen zwischen Dialekten und Standardsprache Wien/Graz/Salzburg – Die Universitäten Wien, Graz und Salzburg haben nun einen Spezialfor- schungsbereich an Land gezogen, mit dem sie sich die kommenden acht Jahre lang mit dem Wandel der deutschen Sprache in Österreich be- schäžigen. An dem Projekt werden rund zwei Dutzend Forscher mitarbeiten, neben Germanis- ten auch Slawisten und Computerlinguisten, teilte die Universität Salzburg mit. „Deutsch in Österreich“ (DiÖ) ist heuer der einzige Spezial- forschungsbereich, der zum Zug gekommen ist. Was soll damit genau erforscht werden? „Es gibt in Österreich zwar exzellente Dialekt-Atlanten, wie z. B. den ‚sprechenden‘ Sprachatlas ‚Deutsche Dialekte imAlpenraum‘. Was bisher aber fehlt, ist eine Gesamterhebung für ganz Österreich mit einer einheitlichenMethode“, erläuterte der Salz- burger Germanist Stephan Elspaß seinen Part am Projekt. Die Forscher gehen von der Hypo- these aus, dass sich die Dialekte einerseits durch den Ein±uss der Standardsprache wandeln und dass sich andererseits die Dialekte gegenseitig stark beein±ussen. Generationenvergleich Elspaß hat zwei Teilprojekte des Projektes nach Salzburg geholt. So leitet er federführend eines der drei großen Teilprojekte, das den Titel „Variation und Wandel dialektaler Varietäten in Österreich“ trägt. Mit der Befragung von zwei Altersgruppen, älteren und jungen Sprechern, wollen die Forscher Unterschiede zwischen Dia- lekten ±ächendeckend von Vorarlberg über Salz- burg bis Wien dokumentieren und ihre Verände- rungen untersuchen. Das Team wird die Erhebung an 40 Ortspunkten durchführen; ge- plant sind in einem zweiten Förderungsabschnitt Aufnahmen an weiteren 100 Orten. Der Genera- tionenvergleich soll Aufschluss über den Sprach- wandel geben, sowohl in Bezug auf den Wort- schatz (z. B. Frühjahr/Frühling/Auswärts/ Länzing), die Aussprache (z. B. unterschiedlich ausgesprochene „l“-Laute), Akzente oder die Grammatik (z. B. unterschiedliche Wortstellun- gen). Keine Angst vor Aussterben der Dialekte Die Gefahr, dass die Dialekte aussterben, wie er für Deutschland befürchtet, sieht Elspaß für Ös- terreich nicht unmittelbar. Gewissheit werde aber erst die Forschung bringen. „Immerhin gibt es auch Gegenbeispiele, wo – wie in der Schweiz – Dialekte sehr lebendig sind und ein gutes Image haben. Es könnte aber auch sein, dass Ös- terreich einen dritten Weg geht, auf dem – aus Standardsprache und Dialekt gespeist – langfris- 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 Mündliche Kompetenz Kompetenz- check Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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