sprachreif 4, Schulbuch

21 Wie entwickelt(e) sich die deutsche Sprache? Unser heutiges Deutsch entwickelte sich durch die erste und die zweite Lautverschiebung aus dem Indogermanischen. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts spricht man Neuhochdeutsch, welches bis zum heutigen Tag einer ständigen Wandlung bzw. Weiterentwicklung folgt. Als „Schöpfer“ der modernen deutschen Sprache gilt Martin Luther durch seine Bibelübersetzung des Alten und des Neuen Testa- ments aus dem Althebräischen, dem Aramäischen und dem Griechischen ins Frühneuhochdeutsche. Merkenswert: Sprachentwicklung Eine wichtige Frage in Bezug auf die Entwicklung (nicht nur) der deutschen Sprache ist, ob sich die Regeln der Sprachverwendung anpassen müssen oder umgekehrt. Da in Deutschland, Österreich und der Schweiz kein Zentralismus nach z. B. französischem Vorbild vorherrscht, beeinflusst dies die Entwicklung der jeweiligen „Nationalsprachen“ – so hat der Deutsche gesessen und die Schweizerin fährt auf der Strasse (sehen Sie dazu auch S. 14 – Großes ß: Der heikle Job der Sprachpolizei ). Sich über „österreichisches Deutsch“ Gedanken machen: Geiz ist geil? Lecker! – Dislike! Erstellen Sie gemeinsam mit Ihrer Partnerin bzw. Ihrem Partner eine Liste von Ausdrücken, die Sie oder Bekannte, Mitschüler/innen, Eltern oder Lehrpersonen regelmäßig in den Sprachgebrauch einbauen und welche relativ sicher auf Medienkonsum zurückzuführen sind (z. B. denken nur mehr wenige Menschen darüber nach, Essen als „gut“ oder österreichisch-deutsch als „gschmackig“ zu bezeichnen – es schmeckt bundesdeutsch „lecker“). Versuchen Sie danach alle gemeinsam im Plenum, mit Unterstützung Ihrer Lehrkraft und des ÖWB, des Österreichischen Wörterbuches, die Ausdrücke bzw. Phrasen in die österreichische Standardsprache „zurückzuübersetzen“. Lesen Sie den folgenden Artikel über die Verwendung der österreichischen Standardsprache in der Schule und halten Sie anschließend einen runden Tisch zum Thema ab. A18 B A19 B C A20 Wenig Bewusstsein für „österreichisches Deutsch“ an Schulen APA | 07.07.2016 Umgangssprache und Dialekt werden im Westen stärker als im Osten im Klassenzimmer verwendet Wien – An Österreichs Schulen werden nicht nur verschiedene Sprachen gesprochen, sondern auch mehr als nur ein Deutsch: Neben der Standardsprache verwenden Lehrer wie Schüler im Unterricht auch Umgangs- sprache und Dialekt. Das zeigt eine Studie, deren Ergebnisse die Autoren Rudolf de Cillia und Jutta Ransmayr bei der am Donnerstag startenden Tagung 2 4 6 8 10 12 43.,aktualisierteAuflage Sprach- reflexion Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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