sprachreif 4, Schulbuch

121 Die Kunst des Vortrags, auch Rhetorik genannt, beinhaltet die drei Säulen Ethos (Persönlichkeit/ Glaub- würdigkeit der Rednerin/des Redners), Logos (logische Argumentation) und Pathos (emotionale Ebe- ne). Besonders politische Reden zielen auf das Erzeugen starker Emotionen ab, um das Publikum zu beeinflussen. Häufig starten sie mit einem „ Haken “, der zu Beginn das Interesse des Publikums auf sich zieht. Das Konzept der Intertextualität bezeichnet die Tatsache, dass Texte immer einen Bezug zu anderen bereits existierenden Texten aufweisen. Der Text, an dem gerade gearbeitet wird, wird als Phänotext bezeichnet, mitbestimmende Texte als Genotexte . Genotexte können wiederum in Subtexte (zugrunde- liegende Texte) und Prätexte (vorausgehende Texte) unterteilt werden. In den einzelnen Textsorten kommen unterschiedliche stilistische Elemente vor, die Ihnen vertraut sein sollten. Dazu gehören der Appell (die Aufforderung zur Handlung), die Verstärkung und die Übertrei- bung , die Argumentation und ihre Begründung sowie das Resümee. Durch das Internet kann fremdes geistiges Wissen problemlos gefunden und genutzt werden, was die Entstehung von Plagiaten vorantreibt. Geistiges Eigentum ist schützenswert und der Umgang damit sollte verantwortungsvoll erfolgen. Gerade in Hinsicht auf diese Möglichkeit sollte Gegenwartslitera- tur, die in diesem Bereich ansässig ist und klar auf andere Texte verweist bzw. diese verwendet, als Vorbild dienen. Die Auswahl von Zitaten aus Originaltexten und der Einbau dieser Zitate in den eigenen Text können eine große Herausforderung darstellen. Um allerdings gewisse Aspekte klar zu illustrieren, machen direkte Zitate Sinn, wobei Sie darauf achten müssen, diese nicht nur isoliert (also ohne Kontext) darzu- stellen, sondern sie sinnvoll einzubauen. Das Urheberrecht gehört in Zeiten der modernen Medien zu den meistdiskutierten Themen, da der Schutz dieser Rechte immer schwieriger und die Rechtslage für den einzelnen nahezu unübersichtlich wird. Bei Verletzungen des Urheberrechts drohen allerdings teilweise harsche Konsequenzen, weshalb Sie gut beraten sind, sich über die in Ihrem Land gültige Rechtslage zu informieren. Zwischenstopp Sie sollten jetzt folgende Teilkompetenzen erworben haben: • Zitate unter Berücksichtigung gewisser Aspekte aus Originaltexten auswählen können • Zitate in Ihre Texte passend einbauen können • über das Urheberrecht in Zusammenhang mit dem Internet und Urheberrechtsverletzungen sprechen können Sprach- reflexion Zusammen- fassung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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