sprachreif 4, Schulbuch

11 und Kindergärten setzen ver- stärkt auf den Gebrauch des Wortes. Oft erntet man dafür noch böse Blicke. Die große De- batte darüber ist aber ver- stummt. Ob so etwas auch im Deutschen möglich wäre? Im Gegensatz zur deutschen Spra- che erkennt man im Schwedi- schen das Geschlecht nur am Pronomen, bei den meisten Hauptwörtern wird nicht zwi- schen männlicher und weibli- cher Ausprägung unterschie- den: Günstigste Voraussetzung also für eine Diskussion über gendergerechte Sprache, die sich nicht in Details verliert – und bei der klar ist, dass es mehr um ein politisches State- ment geht als um Grammatik. QUELLE: derstandard.at/2000032304223/Weder-er-noch-sie-Schwedens-geschlechtsneutrales-Pronomen-hen ; (abgerufen am 24.07.2017) 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 Sprachwerkzeug: Sprechen Sie eine (möglichst) geschlechtsneutrale Sprache! • Sprechen Sie auch im mündlichen Sprachgebrauch immer beide Geschlechter an: Liebe Professor/innen/Liebe Mitschüler/innen/Liebe Schulgemeinschaft/Liebe Lehrkräfte/etc. • Versuchen Sie, Ihre seit Jahren eingelernten Sprachstrukturen kritisch zu hinterfragen: Welche geschlechtsneutralen Bezeichnungen fallen Ihnen z. B. statt „Krankenschwester“, „Stewardess“, „Kindergartentante“, „Lehrerzimmer“, „Buffetfrau“ u. Ä. ein? • Gehen Sie mit kritischem Auge an Zeitungsartikel, Übersetzungen, Film- und Musiktitel, Werbe- plakate etc. heran. Wo sehen Sie selbst noch Verbesserungsmöglichkeiten? • Auch Indefinitpronomen wie z. B. „jemand“, „jeder“, „keiner“, „niemand“ können Hinweise auf das Geschlecht handelnder Personen geben. Verwenden Sie stattdessen: alle, viele, manche Personen etc. Zwischenstopp Sie sollten jetzt folgende Teilkompetenzen erworben haben: • verschiedene „Arten von Sprache“ erkennen können • sich kritisch mit Rollenklischees in der Sprache auseinandersetzen bzw. diese hinterfragen können • über geschlechtsneutrale Sprache nachdenken Merkenswert: Die wichtigsten Merkmale der Erörterung In dieser schon seit der Unterstufe bekannten Maturatextsorte geht es darum, darzulegen, warum Sie für oder gegen einen bestimmen, oft strittigen, Sachverhalt sind. Dies geschieht, indem Sie Pro- und Kontra- Argumente entweder abwechselnd oder nacheinander abwägen und am Schluss Ihre eigene Meinung in einem Fazit zum Ausdruck bringen. Normalerweise schreiben Sie zwischen 540 und 660 Wörter. Die Erörterung Text- kompetenz Schriftliche Kompetenz Nur u zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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