sprachreif 3, Schulbuch

95 Nominal- und Verbalstil Je nachdem, welche Art von Text Sie verfassen wollen, kann ein bestimmter Stil angebracht sein. Um sich angemessen ausdrücken zu können, sollten Ihnen die Begriffe Nominal- und Verbalstil geläufig sein. Der Nominalstil bezeichnet eine Ausdrucksweise, bei der sich gehäuft Nominalisierungen, beispiels­ weise von Verben oder Adjektiven, und Nomen im Genitiv (als Attribute) finden lassen. Ein Beispiel wäre folgender Satz: Das Übernehmen von Informationen aus anderen Texten ohne deren Kennzeichnung als Zitat ist heute kein Kavaliersdelikt mehr. Dieser Stil wirkt meist formaler und sachlicher und eignet sich daher gut für wissenschaftliche Texte oder fachbezogene Artikel. Der Verbalstil verwendet typischerweise einfachere Strukturen mit Verben und verzichtet weitgehend auf Nominalisierungen. Ein Beispiel dafür wäre: Es ist kein Kavaliersdelikt mehr, Informationen aus anderen Texten einfach zu übernehmen, ohne diese als Zitat zu kennzeichnen. Viele empfinden diesen Stil als leichter lesbar, er ist aber meist weniger präzise im Ausdruck. Nennen Sie Beispiele für Textsorten oder -formen, für die Sie entweder den Nominal- oder den Verbalstil bevorzugen würden. Verfassen Sie zu den gegebenen Informationen jeweils einen Satz im Verbal- und einen im Nominal­ stil. a. Texte verfassen – schwierig/Schwierigkeit – konzentrieren/Konzentration b. Installieren Programme – Computer – lange Dauer/dauert lange – anstrengend/ Anstrengung c. Fremdsprache lernen – Sinn/sinnvoll sein − und – Vorteil/vorteilhaft sein – Beruf/beruflich tätig d. Gewicht reduzieren – Gesundheit erhalten/gesund bleiben – sonst schädlich/Schäden Zwischenstopp Sie sollten nun folgende Teilkompetenzen erworben haben: • Nominal- und Verbalstil voneinander unterscheiden können • Sätze im Nominalstil und Verbalstil verfassen können • die beiden Stile angemessen einsetzen können AH S. 86. M A39  A40  Sprach­ reflexion Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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