sprachreif 3, Schulbuch

68 Auf dem Weg zur Matura: Die schriftliche Reifeprüfung aus dem Fach Deutsch Was gibt es allgemein über die schriftliche Reifeprüfung aus Deutsch zu sagen? Die schriftliche Reifeprüfung aus dem Fach Deutsch (SRDP Deutsch) ist nach der per 30. Mai 2012 in Kraft getretenen Verordnung über Abschlussprüfungen eine der drei Säulen der standardisierten Matura für ganz Österreich. •• Säule Nummer 1 besteht, wie Sie bereits wissen, aus der ab der 11. Schulstufe zu verfassenden VWA, der Vorwissenschaftlichen Arbeit. •• Die zweite Säule stellen nun die drei (oder vier) standardisierten schriftlichen Klausuren aus Deutsch (sowie Kroatisch/Slowenisch/Ungarisch, wenn Unterrichtssprache), Mathematik und einer Fremdsprache wie Englisch oder Spanisch, Französisch, Italienisch, Griechisch oder Latein dar. Die freiwillige vierte Klausur wird (abgesehen von jener in diesen Fremdsprachen) am Schulstandort aus Fächern, die die (autonomen) Schwerpunkte der Schule und des Schultyps abbilden, erstellt. •• Die dritte Säule der Neuen SRDP setzt sich aus zwei oder drei Prüfungen bei der mündlichen Reifeprüfung zusammen (s. Sonderseiten zur mündlichen Matura, S. 99). Von wem werden die Aufgabenstellungen verfasst? Erstellt werden die schriftlichen Klausurarbeiten, die dann an einem Tag an sämtlichen Schul- standtorten in ganz Österreich zur selben Zeit durchgeführt werden, von Fachexpertinnen und -experten an österreichischen Universitäten. Es arbeiten auch Personen, die im Schulalltag stehen, sowie Testtheoretikerinnen und -theoretiker an den Konzepten für die standardisierte schriftliche Reifeprüfung mit. •• Dies steht im Unterschied zur früheren Version der schriftlichen Matura, als diese von den Lehrper- sonen direkt am Standort erstellt wurde und so keinerlei Vergleich, weder national noch interna- tional, möglich war. Wie sieht die SRDP nun aber genau aus? •• Es stehen insgesamt drei Themenpakete (mindestens eines davon enthält eine literarische Aufga- benstellung) mit jeweils zwei voneinander unabhängigen Aufgabenstellungen zur Wahl. •• Als Grundlage für die Bearbeitung der Aufgabenstellungen dienen Textbeilagen, dies können z. B. journalistische oder literarische Texte, nichtlineare Texte, etc. sein. •• Die Aufgabenstellungen werden standardisiert als Schreibanweisungen mithilfe der drei bekann- ten Operatorenkategorien Reproduktion, Reorganisation und Transfer sowie Reflexion und Pro- blemlösung formuliert. •• Ihnen stehen 300 Minuten Bearbeitungszeit zur Verfügung und Sie müssen insgesamt 900 Wörter +/–10 % unter der alleinigen Zuhilfenahme des Österreichischen Wörterbuches (ÖWB) verfassen (es sind keine anderen Nachschlagewerke erlaubt). Wer korrigiert Ihre Klausurarbeiten? •• Die Korrektur und Beurteilung Ihrer Maturaarbeiten obliegt Ihren Deutschlehrerinnen bzw. Deutschlehrern, welche dafür standardisierte Korrektur- und Beurteilungsschlüssel (den sog. Bewertungsraster) verwenden. •• Danach werden die Ergebnisse der/dem Prüfungsvorsitzenden zur Kontrolle und Bestätigung vorgelegt. Sonderseiten Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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