sprachreif 3, Schulbuch

67 stadt-Disco außer Pöbeleien und Kopfschütteln wenig Anerkennung findet. Auf dem Festival spielen alte Helden wie Die Krupps, Nitzer Ebb oder Bauhaus und das Publi- kum verteilt sich zwischen Verkaufsständen, Bier- und Pizzabuden und Bühne. Und dennoch: Eine intensive Konzertatmosphäre wie im klei- nen Club entsteht auf Massenveranstaltungen wie demM’era Luna nicht. Rund 25.000 Besucher kamen 2001, in diesem Jahr sind es ähnlich viele. Es ist die ewige Tragö- die der Subkulturen, die – sobald kommerziell entdeckt – eine Flut von umtriebigen Geschäfts- leuten anlocken und dabei in den Mainstream abzurutschen drohen. Die ausgefallenen Kleider der Fans werden immer öfter nicht im eigenen Gruftiezimmerchen genäht, sondern aus dem Katalog bestellt. Und die üblichen Brauereien und Imbissbuden machen die Veranstaltung zu einem Volksfest, wie man es kennt. Gut zu wissen, dass sich in der Szene immer noch viele tummeln, für die das „Schwarz sein“ mehr bedeutet als Klamotten und Musik. Go- thics wollen ihre Nicht-Zugehörigkeit zu der normalen Welt zum Ausdruck bringen, indem sie traurig und blass anstatt gut drauf und braun- gebrannt sind. Mit ihrer Inszenierung von Mor- bidität rütteln sie amTabu des Todes und schwö- ren dem jugendlichen Leichtsinn ab. Ihre diffuse Sozialkritik und Auseinandersetzung mit Tod und Melancholie verliert allerdings durch den Rückzug ins subkulturelle Milieu erheblich an Schärfe. Doch Gothics sind nicht immer nur traurig. Nachdem die britische Legende Bauhaus unter großem Jubel von der Bühne geht, machen sich einige Grufties auf in die gigantische Festival- Zeltstadt, um nach ein paar Stunden Schlaf wie- der wie schöne Nachtfalter den Stoffiglus zu ent- schlüpfen. Derweil feiern die anderen dunklen Gestalten lebenslustig weiter, bis der Morgen dämmert. QUELLE: http://www.zeit.de/online/2006/33/gothic-bericht?print ; (abgerufen am 19.04.2016) 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 Lesen Sie das folgende romantische Gedicht. Erklären Sie anhand des Gedichtes Merkmale der Epoche der Romantik. Joseph von Eichendorff: Die Nachtblume (1841) Nacht ist wie ein stilles Meer, Lust und Leid und Liebesklagen Kommen so verworren her In dem linden Wellenschlagen. Wünsche wie die Wolken sind, Schiffen durch die stillen Räume, Wer erkennt im lauen Wind, Obs Gedanken oder Träume? – Schließ ich nun auch Herz und Mund, Die so gern den Sternen klagen: Leise doch im Herzensgrund Bleibt das linde Wellenschlagen. QUELLE: http://www.textlog.de/22659.html ; (abgerufen am 10.04.2016) Formulieren Sie jeweils zwei Contra- sowie zwei Pro-Argumente gegen bzw. für das Eröffnen und Verwenden eines Instagram-Accounts. Bauen Sie diese nach dem bekannten Schema auf und belegen Sie sie mit Beispielen. Finden Sie in dem romantischen Gedicht aus A3 Die Nachtblume alle rhetorischen Stilfiguren. 3  4  5  2 4 6 8 10 12 Mediale Bildung Sprach­ reflexion Schriftliche Kompetenz Literarische Bildung Kompetenz- check N u r zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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