sprachreif 3, Schulbuch

37 Wissenschaftliche Sprache Bei der Beschäftigung mit Ihrer vorwissenschaftlichen Arbeit ist Ihnen sicher schon klar geworden, dass Stil und Sprache dieser Textform eher sachlich und formal sind. Die Sprache der Wissenschaft ist eine Fachsprache, da sich Arbeiten in diesem Bereich meistens auf ein Fachgebiet oder einen be­ stimmten Aspekt dieses Fachgebiets beziehen. Obwohl Sie üblicherweise voraussetzen können, dass die Personen, die eine solche Arbeit lesen, sich für das betroffene Gebiet interessieren, sollte die verwendete Sprache für jedermann klar verständlich sein. Das bedeutet, dass einige Fachbegriffe zwar sicher notwendig sind, aber nicht im Übermaß verwendet und zumindest einmal erklärt werden sollten. Der Fokus von wissenschaftlicher Sprache liegt auf dem objektiven, deutlichen Vermitteln von Erkenntnissen und Informationen. Es geht nicht um den Autor oder die Autorin, weshalb auch persönliche Eindrücke und Gefühle fehl am Platze sind. Ebenso werden keine Geschichten erzählt, weshalb ein narrativer Stil zu vermeiden ist. Formale Texte tendieren häufig eher zum Nominalstil. (Schlagen Sie auch im Kapitel 3, S. 95, zum Nominal- und Verbalstil nach.) Wandeln Sie die folgenden im Nominalstil verfassten Sätze möglichst in den Verbalstil um. Passen Sie, wenn nötig, den Satzbau dem veränderten Stil an. a. Beim Auswerten der Fragebögen ergaben sich ungeahnte Schwierigkeiten. b. Trotz der intensiven Vorbereitung auf das Verfassen der Arbeit benötigte sie Hilfe. c. Aufgrund der wenig durchdachten Themenwahl verfügte er über wenige Recherchemöglichkeiten. d. Die termingerechte Abgabe beeinflusste das Ergebnis positiv. e. Vor der Beschäftigung mit dem wissenschaftlichen Schreiben hatten sich die Schülerinnen und Schüler wenig Gedanken über die Nachteile des Plagiierens gemacht. Vergleichen Sie nun gemeinsam mit Ihrer Partnerin/Ihrem Partner die beiden Satzversionen mit­ einander. Diskutieren Sie dabei folgende Fragen: Welche gefällt Ihnen besser und warum? Unter­ scheidet sich die Wirkung der beiden Sätze? Erkenntnisse anderer wiedergeben Da Sie höchstwahrscheinlich nicht die erste Person sind, die in dem von Ihnen gewählten Bereich forscht, werden Sie Erkenntnisse anderer Autorinnen und Autoren in Ihre Arbeit einbauen. Wenn Sie solche Zitate, egal ob direkte oder indirekte, verwenden, sollten Sie klar machen, von wem die Aussage ursprünglich stammt, und dabei versuchen, verschiedene Formulierungen zu nutzen, um den Stil Ihrer Arbeit zu verbessern. Dabei kann es hilfreich sein, andere wissenschaftliche Arbeiten zu lesen, um zu sehen, welche Formulierungen dort verwendet wurden. Beispiele für solche Formulie­ rungen wären: Laut Einstein … oder Sokrates zufolge … oder Galilei beweist, dass … ACHTUNG: Verben wie erzählen, glauben, meinen, etc. sind meist nicht gut dafür geeignet, die Aussa­ gen anderer wiederzugeben, weil sie zu unsachlich wirken oder Unsicherheit vermitteln. Erstellen Sie eine Liste mit Formulierungen, die der Leserin oder dem Leser deutlich machen, von wem eine Information stammt. Konzentrieren Sie sich besonders auf passende Aussagewörter. Die eigenen Ergebnisse darstellen Eines der Ziele Ihrer VWA ist das selbstständige Forschen und das Darstellen der Ergebnisse Ihrer For­ schung. Zuvor müssen Sie sich entscheiden, auf welchem Weg Sie zu diesen Ergebnissen gelangen wollen. So können Sie bei den meisten Themen entweder Experimente durchführen oder andere Menschen befragen. AH S. 75. M A1 A2 B A3 Sonderseiten Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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