sprachreif 3, Schulbuch

26 positiv negativ Daß König Philipp seinen einz’gen Sohn An seiner Knechte schlechtesten verkaufte Und jede von mir aufgefangne Sylbe Dem Hinterbringer fürstlicher bezahlt, Als er noch keine gute That bezahlte. Ich weiß – O, still! Nichts mehr davon! Mein Herz Will überströmen, und ich habe schon Zu viel gesagt. Don Karlos ist davon überzeugt, dass er überwacht und bespitzelt wird. Außerdem erläutert er, weshalb er eine depressive „Bangigkeit“ fühlt: Kann ich dafür, wenn eine knechtische Erziehung schon in meinem jungen Herzen Der Liebe zarten Keim zertrat? Sechs Jahre Hatt’ ich gelebt, als mir zum ersten Mal Der Fürchterliche, der wie sie mir sagten, Mein Vater war, vor Augen kam. Es war An einem Morgen, wo er stehnden Fußes Vier Bluturtheile unterschrieb. Nach diesem Sah ich ihn nur, wenn mir für ein Vergehn Bestrafung angekündigt ward. Beschreiben Sie in eigenen Worten, welches Unbehagen Don Karlos seinem Vater gegenüber fühlt. Erklären Sie davon ausgehend, weshalb Aranjuez für Don Karlos keine Idylle darstellen kann. Das erregende Moment Der Eintritt der bewegten Handlung findet an der Stelle des Dramas statt, wo in der Seele des Helden ein Gefühl oder Wollen aufsteigt , welches die Veranlassung zu der folgenden Handlung wird, oder wo das Gegenspiel den Entschluss fasst, durch seine Hebel den Helden in Bewegung zu setzen. QUELLE: Freytag, Gustav: Die Technik des Dramas. Leipzig: S. Hirzel 1863. S. 105. Bearbeiten Sie dazu auch den Abschnitt zur Medialen Bildung auf S. 30 f. in diesem Kapitel. Lesen Sie den vierten Auftritt des zweiten Aktes und formulieren Sie eine Hypothese über das erregende Moment. Diskutieren Sie im Plenum, welches Ereignis Sie als erregendes Moment in Don Karlos erachten. A30  Tipp A31  C A32  Oskar Werner als Don Karlos 2 4 6 8 10 Literarische Bildung 1  Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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