sprachreif 3, Schulbuch

154 Verfassen Sie einen inneren Monolog eines Gastes auf diesem Sommerfest. Was könnte der Dame bzw. dem Herren durch den Kopf gegangen sein, als sie bzw. er vom Attentat auf den Thronfolger Franz Ferdinand erfuhr? Welche Sorgen, Ängste, Befürchtungen etc. könnten aufgekommen sein? Was könnte sie bzw. er über Graf Benkyös’ Ausspruch „Das Schwein ist hin“ denken, welche Bedenken werden vielleicht aufkommen? Bedenken Sie auch den drohenden Ersten Weltkrieg sowie den Zusammenbruch der Monarchie. Informieren Sie sich online über die Geschichte des österreichischen Filmes. Teilen Sie sich dann in Vierergruppen und besprechen Sie, welche Filme Sie vielleicht schon gesehen haben bzw. welche Filme Sie interessieren würden und warum. Verabreden Sie sich zu einem Filmeabend und genießen Sie gemeinsam österreichische Filmgeschichte. Der Expressionismus (ca. 1905–1925) Zeitgleich zur Wiener Moderne entwickelte sich die „ Ausdrucks- kunst “ des Expressionismus, welcher vor allem in der bildneri- schen Kunst von vielen Vertretern wie z. B. Wassily Kandinsky, Franz Marc, Otto Mueller oder Max Pechstein repräsentiert wurde. In der Literatur wird der Begriff für Autorinnen und Autoren, die in ihren Werken Erlebnisse darstellen wollten, verwendet. Überwiegend negative Themen wie (drohender) Krieg, Tod und Verfall waren vorherrschend. Suchen Sie online oder in Ihrer Schulbibliothek nach bekannten Bildern des Expressionismus bzw. deren Malerinnen und Maler. Anschließend stellen Sie „Ihr“ Gemälde in Form einer Kurzpräsentation in der Klasse vor. A27  A28  Ó A29  Sprachwerkzeug: Bildbeschreibung Wie Sie bereits aus sprachreif 2 (S. 111) wissen, verwendet man für Bildbeschreibungen ein besonderes Vokabular: Das Bild zeigt (hauptsächlich) …/ Auf dem Gemälde/dem Bild/der Fotografie/der Zeichnung/dem Screenshot/dem Portrait/dem Cartoon/etc. sieht man …/ Im Vordergrund/Hintergrund steht/stehen …/ Das zentrale Motiv des Bildes ist wohl …/Dies könnte … aussagen/ Die Farben wirken …/ Die Stim- mung des Bildes drückt aus …/In den abgebildeten Personen geht vielleicht … vor/ Ich denke über das Bild, dass …/Ich habe mir dieses Bild ausgesucht, weil …/ Auf mich wirkt das Bild wie …/ Über die Malerin/den Maler des Bildes weiß ich, dass …/Mich interessiert an dem Gemälde, dass … Merkenswert: Lyrik und Dramatik im Expressionismus Expressionistische Hauptmotive in Gedichten waren vor allem negative wie Wahnsinn, Selbstmord oder Gefangenschaft – dies war nicht grundsätzlich neu, wurde aber von z. B. Gottfried Benn, Georg Heym, Georg Trakl und Else Lasker-Schüler in neuen lyrischen Formen gestaltet. Ein wichtiger Wegbereiter des expressionistischen Dramas war Frank Wedekind mit Frühlings Erwachen (1906 von Max Reinhardt uraufgeführt, danach für sechs Jahre verboten), in dem sich der deutsche Dramatiker mit Sexualität und Schwangerschaft bei Minderjährigen auseinandersetzt. Schriftliche Kompetenz Literarische Bildung 5  Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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