sprachreif 3, Schulbuch

142 Alles ist auf uns abgestimmt – Personalisierte Werbung kritisch betrachten Wie Sie bereits in Kapitel 1 auf Seite 16 gesehen haben, wird Werbung auch sehr oft zu manipulativen Zwecken eingesetzt. Ein neues Spiel für Smartphones, das im Sommer 2016 in vielen Ländern für neue Download-Rekorde sorgte, hat sich eben dies zum Ziel gesetzt. Lesen Sie den Artikel zum Thema der Werbung in „ Pokemón Go“: Monster locken Menschen an und erstellen Sie anschließend auf einem Blatt Papier eine Tabelle mit Vor- und Nachteilen sowohl für die Spielerinnen und Spieler des Spiels als auch für die Unternehmen, die sich am Pokemón Go -Hype beteiligen. A7  „Pokémon Go“: Monster locken Menschen an Von Valentin Gensch und David Fischer | 15.07.2016 Ein Zwischenstopp in der Bäckerei, ein schnelles Gefecht im Souvenirladen: Während die Spieler in „Pokémon Go“ Monster sammeln, gehen die ersten Geschäfte auf Kundenfang. Kaum ist der Wirbel um das Smartphone-Spiel Pokémon Go ausgebrochen, erhoffen sich die ersten Händler lukrative Ge- schäfte. Ein Wiener Autotei- le-Händler gewährt 20 Prozent Nachlass auf Scheibenwischer oder Motoröle, wenn man auf dem Firmengelände ein virtuel- les Monster fängt. Eine Saftbar im amerikanischen Gaines- ville schenkt Zockern einen Smoothie, wenn sie über die App weitere Spieler anlocken. In Deutschland sehen die Han- delsverbände neue Chancen für Unternehmen und Ladenbesit- zer. Virtuelle Monster fangen und sie gegeneinander kämpfen lassen: Pokémon Go knüpft an das Prinzip der beliebten Spiele- serie an. Mit einem wesentli- chen Unterschied: Um voran- zukommen, müssen sich Spieler auf der Suche nach neuen Monstern, Prämien oder Kon- trahenten in die Wirklichkeit begeben. Das Spiel basiert auf echten Geodaten. Bei einge- schalteter Kamera werden die Monster auf dem Smartphone- Bildschirm in die echte Umge- bung eingeblendet. Straßen, Parks oder Einkaufszentren werden zum Jagdgebiet. Läden, Krankenhäuser, öffentli- che Einrichtungen: Häufig be- suchte Orte in der Realität ver- wandeln sich im Spiel zu Kampfarenen oder Plätzen zum Auffüllen der Ausrüstung (Pokéstops). Unklar ist noch, nach welchen Kriterien der Ent- wickler Niantic Labs und die Nintendo-Beteiligung Poké- mon Company diese Orte ge- setzt haben. Fest steht: Durch die App werden sie häufiger be- sucht. Einige Orte in Übersee wurden regelrecht überrannt. In den nächsten Wochen und Monaten wird es möglich sein, den Schöpfern neue Orte für Kampfarenen oder Pokéstops vorzuschlagen, heißt es aus Kreisen der Entwickler. Auch in Deutschland sind die Monster los Das Pokémon-Spiel selbst ist gar keine neue Idee, seit nun- mehr 20 Jahren treiben die Monster ihr Unwesen. Die App bringt die Pokémon-Bälle nun in die reale Welt. Kampfarena im Souvenir­ laden Ein Berliner Souvenirladen in der Nähe des Brandenburger Tors ist in der virtuellen Spiel- welt als Kampfarena markiert. Verkäufer Björn Rahn freut es: „Ich denke, wir können einen neuen Kundenstamm gewin- nen.“ Besonders viele Poké- mon-Spieler habe er vor oder in 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 Text- kompetenz 5  Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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