sprachreif 3, Schulbuch

123 Erstellen Sie eine Liste mit mindestens acht literarischen Vertretern des Realismus. Nennen Sie auch einige wichtige bzw. bekannte Werke dieser Vertreter und vergleichen Sie Ihre Ergebnisse im Plenum. Gestalten Sie anschließend gemeinsam ein Plakat. Lesen Sie das folgende realistische Gedicht und markieren Sie jene Stellen, die Ihnen als vom Realismus beeinflusst erscheinen. Argumentieren Sie Ihre Auswahl im Plenum. Conrad Ferdinand Meyer: Das bittere Trünklein Ein betrogen Mägdlein irrt im Walde, Flieht den harten Tag und sucht das Dunkel, Wirft auf eine Felsenbank sich nieder Und beginnt zu weinen unersättlich. In den wettermürben Stein des Felsens Ist gegraben eine kleine Schale – Da das Mägdlein sich erhebt zu wandern, Bleibt die Schale voller bittrer Zähren. Abends kommt ein Vöglein hergeflattert, Aus gewohntem Becherlein zu trinken, Wo sich ihm das Himmelswasser sammelt Schluckt und schüttelt sich und fliegt von hinnen. QUELLE: http://gutenberg.spiegel.de/buch/conrad-ferdinand-meyer-gedichte-1882/1 ; (abgerufen am 17.06.2016) Beschreiben Sie in einem Satz, welches Thema diesem Gedicht zugrunde liegt. Erzählungen im Realismus Realistische Romane und Erzählungen weisen üblicherweise eine einfache Sprache und klare Be- schreibungen auf. Sie werden meist um eine oder zwei Hauptpersonen gebaut, deren Lebensverhält- nisse oft nicht ideal sind bzw. die in Schwierigkeiten geraten. Die detailgetreue Darstellung von Äußerlichkeiten, Charakteren oder Situationen ist typisch für diese Epoche. Lesen Sie den Auszug aus Fontanes Roman Effi Briest und markieren Sie am Rand jene Textteile, die detailreiche Beschreibungen enthalten. Nennen Sie auch das Thema der Beschreibung (Aussehen, Situation …). A24  A25  A26  A27  2 4 6 8 10 12 Theodor Fontane: Effi Briest Erstes Kapitel […] Auch die Front des Herrenhauses – eine mit Aloekübeln und ein paar Gartenstühlen besetzte Rampe – gewährte bei bewölk- tem Himmel einen angenehmen und zugleich allerlei Zerstreu- ung bietenden Aufenthalt; an Tagen aber, wo die Sonne nieder- brannte, wurde die Gartenseite ganz entschieden bevorzugt, besonders von Frau und Tochter des Hauses, die denn auch heute wieder auf dem im vollen Schatten liegenden Fliesengange saßen, in ihrem Rücken ein paar offene, von wildem Wein umrankte Fenster, neben sich eine vorspringende kleine Treppe, deren vier Steinstufen vom Garten aus in das Hochparterre des Seitenflügels hinaufführten. Beide, Mutter und Tochter, waren fleißig bei der Arbeit, die der Herstellung eines aus Einzelquadraten zusammen- zusetzenden Altarteppichs galt; ungezählte Wollsträhnen und Sei- 2 4 6 8 10 12 14 Literarische Bildung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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