sprachreif 2, Schulbuch
32 Zwischenstopp Sie sollen jetzt folgende Teilkompetenzen erworben haben: • verantwortungsvoll mit den eigenen sprachlichen Äußerungen umgehen können • geschlechtergerechte Sprache anwenden können • sachlich gegen „Stammtischparolen“ und Vorurteile argumentieren können • wertfreie Beobachtungen von subjektiven Bewertungen unterscheiden können • die Verantwortung für die eigenen Gefühle in sprachlichen Äußerungen übernehmen können In Diskussionssituationen ist es besonders wichtig, bestimmte Regeln einzuhalten, sachlich und den Gesprächspartnerinnen und -partnern gegenüber fair zu bleiben. Ihre Argumente bauen Sie nach dem Schema Behauptung – Begründung – Beweis/Beispiel auf. Sie gehen auf Ihr Gegenüber ein und ver- wechseln ein Streitgespräch nicht mit einem Streit. Informative Textsorten dienen rein der Mitteilung und verzichten darauf, zu unterhalten, eine Meinung zu äußern oder auch an Leserinnen und Leser zu appellieren. Hierzu zählt man: Urkunde, Gebrauchsan- weisung, Meldung, Nachricht, Protokoll, Mitteilung, Beschreibung (Vorgangsbeschreibung, Gegen- standsbeschreibung), Bericht, Sachtext sowie die Charakteristik/Personenbeschreibung. Diese Textsor- ten sind inhaltsbetont, das heißt, dass die inhaltliche Korrektheit im Vordergrund steht. Sie zielen darauf ab, zu informieren, zu melden, zu benachrichtigen, zu unterrichten und/oder zu beschreiben. Ein Palimpsest bezeichnet mittelalterliche (bzw. antike) Manuskriptrollen aus Papyrus oder Pergament, die beschrieben, später gereinigt (entweder durch Waschen oder Abschaben mit Sand, Bimsstein oder durch Klingen) und dann erneut beschrieben wurden. Die maturarelevante Textsorte Zusammenfassung dient der Verdichtung und Kürzung einer Textvorla- ge, um deren gedankliche Struktur wiederzugeben. Die Grundfunktion des Schreibens einer Zusam- menfassung ist also die der Sachorientierung . Im Basissatz, also in der Einleitung, geben Sie die Haupt- aussagen des Textes wieder. Die Textsorten Exzerpt/Abstract und Protokoll bereiten auf die Zusammenfassung vor. Im Minnesang wurde zwischen hoher (für adelige Damen) und niederer Minne (für Frauen niederer Stände wie z. B. Bauernmädchen) unterschieden, Ritter warben durch diese gesungene Liebeslyrik um ihre Angebeteten. Vorbilder für den Minnesang waren ab Beginn des 12. Jahrhunderts die südfranzö- sischen Troubadours . Der Minnesang war so wie das Turnier eine Möglichkeit des Wettkampfes adeli- ger Ritter untereinander und behandelte Themen wie Liebe und die Schönheiten bzw. die Grausamkei- ten der Natur. Gerade im medialen Zeitalter ist es unumgänglich, Informationsquellen kritisch zu nutzen und Quellen zu hinterfragen. Auch Thesen und Theorien müssen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden. Der verantwortungsbewusste Umgang mit eigenen sprachlichen Äußerungen ist essentiell. Es ist wich- tig, geschlechtergerecht und gewaltfrei, d. h. in Ich-Botschaften, zu sprechen, um vom Gegenüber auch tatsächlich „gehört“ werden zu können. Auch gängige Vorurteile und sogenannte „Stammtischparolen“ muss man überdenken und mit gut durchdachten Argumenten zu entkräften wissen. Sprach- reflexion 1 Zusammen- fassung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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