sprachreif 1, Schulbuch
45 Stellung nehmen, appellieren (Operatorenkategorie 3 – Reflexion und Problemlösung) Wie bereits in A 20 angedeutet, sind Sie auch aufgefordert, Ihren eigenen Standpunkt bzw. Ihre eigene Meinung zu äußern und, das ist eine wesentliche Funktion des Leserbriefs, Ihre Leserinnen und Leser zum Handeln aufzufordern (d. h. appellieren). Lesen Sie Ihre Stellungnahmen aus A 22 und überprüfen Sie sie nach folgenden Kriterien: •• eindeutige sprachliche Kennzeichnung als eigene Meinung ( Ich bin der Ansicht, dass…/Meiner Meinung nach…/Ich stimme … (nicht) zu,…/Ich denke… etc. ) •• Einhaltung des Kontexts (Migration als „Schulproblem“/Verhältnis Lehrkräfte–Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund/„etwas bewegen wollen“) •• klare Positionierung, nachvollziehbarer Standpunkt Formulieren Sie zu Ihren Meinungsäußerungen einen Appell an Ihre Leserinnen/Leser, sich Ihrer Meinung anzuschließen. Schritt 2: Einen Leserbrief schreiben Lesen Sie den folgenden Zeitungsartikel und den Leserbrief. C A23 C A24 A25 Merkenswert: Appell Appellieren bedeutet, eine Auffor- derung an eine bestimmte (zustän- dige) Person oder Gruppe zu richten, damit diese eine Handlung setzt oder sich einer Meinung anschließt. Ein Appell ist also immer ein Aufruf zum Handeln – und damit mehr als eine Bitte. Der Appell muss so formuliert sein, dass sich die angesprochene(n) Person(en) betroffen fühlen. Migranten manchmal die besseren Schüler Von Christian Resch (sn) | 10.01.2014 Kinder von Migranten haben häufig schlechtere Noten. Eine aktuelle Erhebung zeigt aber: In jeder fünften Klasse sind sie sogar die besseren Schüler. Es waren Daten, die in der Salz- burger Bildungslandschaft für ziemliche Aufregung gesorgt hatten: Auf Veranlassung der Freiheitlichen berichtete die Landesregierung, wie hoch der Migrantenanteil in Salzburger Schulklassen bereits ist. Ergeb- nis: In etlichen Volks- und Hauptschulklassen, vor allem im Norden der Stadt Salzburg, befindet sich fast kein Kind mit deutscher Muttersprache mehr. Was das konkret für Schul- leistungen bedeutet, ließ das Zahlenwerk jedoch offen. Eine zweite Anfragebeantwortung an den Landtag wirft nun ein – teils überraschendes – Licht darauf, wie Fremdsprachigkeit und Schulnoten zusammen- hängen. Erhoben wurde in allen Pflichtschulen der Landes- hauptstadt. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 Sprachwerkzeug Z. B.: Ich denke, dass es für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund leichter sein wird, sich im Schulall- tag zurechtzufinden, wenn es Lehrkräfte gibt, die nicht nur Verständnis zeigen, sondern tatsächlich nachvollziehen können, wie man sich in einem fremden Land fühlt. Deshalb erachte ich es als besonders wichtig, dass auch österreichische Institutionen es unterstützen, wenn Menschen mit Migrationshintergrund den Lehrberuf ergreifen wollen. Geben wir allen Menschen, die bei uns leben, die gleichen Chancen! Schriftliche Kompetenz Einen Leserbrief schreiben Schritt 2: Verfassen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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