Zeichen 3, Schulbuch
Sportnews aus der Antike 9 Ein Athlet bindet seine Faustriemen. 6. Jh. v. Chr. Athlet Der Bezeichnung „Athlet“ liegt das griechische Wort „athlon“ zugrunde, das soviel wie Kampfpreis bedeutet. Als Belohnung für einen Sieg gab es Lebensmittel auf Lebenszeit und Steuerfreiheit. 12 Diese Trinkschale (oben) zeigt (v.l.n.r.) folgende Sportarten: Diskus, Speerwurf, Weitsprung. Gesprungen wurde mit Steingewichten (links unten). Das runde Bild (rechts unten) findet sich im Inneren einer Schale und zeigt neben dem Diskuswerfer auch die beiden Sprunggewichte. Olympische Spiele Die wichtigsten Wettkämpfe der Antike wurden ab 776 v. Chr. alle vier Jahre in der Stadt Olympia ausgetragen. Daneben gab es eine Vielzahl kleinerer Sportveranstaltungen. Das griechische Volk war sehr sportbegeistert. Vor, während und nach Ende der Olympischen Spiele herrschte der „Olympische Friede“, damit Sportler und Zuschauer aus allen Teilen des Mittelmeerraums gefahrlos an- und abreisen sowie teil- nehmen konnten. Frauen waren in Olympia weder als Teilnehmerinnen noch als Zuseherinnen zugelassen. Auf diesen beiden Seiten siehst du einige Sportarten der Antike. Sicher erkennst du den Wettlauf und den Speerwurf. Auf Abbildung 10 streckt ein Faustkämpfer seinen rechten Zeigefinger nach oben. Ein Zeichen für seine Niederlage. Die Bilder erzählen wie Sportmagazine von ruhmrei- chen Siegen. Rot-Schwarz Die Linien der roten Figuren wurden zuerst mit Kohle vor- gezeichnet. Dann wurden sie mit einem Pinsel nachgezogen und der Hin- tergrund schwarz ausgemalt. Ihre Körper behielten die rote Färbung des Tons. Die schwarzfigurigen Darstellungen wurden zuerst mit Tonschlicker flächig auf die noch ungebrannte Keramikform aufgetragen. Die feinen roten Linien der Binnenzeichnung entstanden durch Ausritzen. Nackt Der Wunsch, Sieger zu sein, war in der Antike besonders ausge- prägt. Es gab keine zweiten und dritten Plätze. Dafür wurde im Gym nasion, der Ausbildungsstätte, hart gearbeitet. Tägliches Training und Spezialdiäten standen auf dem Programm. „Gymnos“ bedeutet nackt und so kämpften auch die Athleten. Bei den Wettkämpfen trugen nur die Schiedsrichter Kleidung. Die Spiele fanden im Stadion statt. Die Einrich- tung in Olympia bot Platz für rund 45.000 Personen. 10 Boxkampfszene auf einer Amphore, 5. Jh. v. Chr. Ein Superstar Um Milon von Kroton, den sechsmaligen Sieger im Ringen, ranken sich zahlreiche Legenden. Als Kind habe er zu Trainingszwecken täglich ein Kalb getragen, später gar einen Stier. Sein Verzehr von Stierhoden vor Kämpfen wäre heute allerdings als Doping verboten: zu viel Testosteron! Einer seiner insgesamt 31 Triumphe kam kampflos zustande, da kein Gegner es mehr wagte, gegen ihn anzutreten. Bei dem über mütigen Versuch einen gefällten Baum zu zerreißen, blieb er darin mit der Hand stecken und wurde ein Opfer wilder Tiere. 11 Das traurige Ende des Helden Milon von Kroton. Marmorskulptur von Etienne- Maurice Falconet, 1754 8 Sportbilder 500 v.Chr. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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