Zeichen 3, Schulbuch

47 Eine Statue auf Reisen  Nach ihrer Auffindung kam die Statue zunächst in den Besitz des Bischofs von Gurk. Als dieser später Erzbischof von Salz- burg wurde, ließ er sie in seine neue Residenzstadt bringen und auf der Festung Hohensalzburg in einer Mauernische aufstellen. Was später mit ihr geschah, liegt im Dunkeln. In alten Büchern wurden aber Hinweise und mögliche Spuren gefunden (vgl. S. 50, linke Randspalte). Sicher ist, dass die Statue im Jahr 1806 nach Wien übersiedelte. Ein Jahr zuvor war das Kurfürstentum Salzburg in das Kaisertum Österreich einge- gliedert worden. 1891 erhielt der „Jüngling vom Magdalensberg“ seinen Platz im damals neu errichteten Kunsthistorischen Museum. 4  „Jüngling vom Magdalensberg“, Teilansicht Fakten und Fragen  Eine Inschrift auf dem rechten Oberschenkel der Figur nennt zwei Namen: A. POBLICIUS. D. L. ANTIO. und TI. BARBIUS. Q. L. TIBER. Die Namen Poblicius und Barbius sind eindeutig zu lesen. Der Rest der Inschrift besteht aus Abkürzungen, die im Laufe der Zeit unterschied- lich interpretiert worden sind. Vermutlich sagen uns die Namen, wer die Bronze figur ursprünglich in Auftrag gegeben und bezahlt hat. Wir wissen also eine ganze Menge über den „Jüngling“. Neben gesicher- ten Fakten gibt es aber auch viele offene Fragen. Forscherinnen und For- scher sind ihnen nachgegangen. Wie aber laufen solche Ermittlungen ab? 5  Brunnen auf dem Hauptplatz von St. Veit an der Glan. Die Brunnenschale und der Sockel sind römische Fundstücke. Magdalensberg und Zollfeld  Auf dem Magdalensberg in Kärnten lag das Zentrum des keltischen Königreichs Noricum. Nach der Eingliederung Noricums in das Römische Reich erhielt die neue Provinz eine neue Hauptstadt. Sie wurde in der Nähe des Magdalensbergs auf der Ebene des Zollfeldes gebaut: Virunum. Die Überreste der antiken Siedlungen liegen heute unter der Erde. Auf dem Gelände wurden im Laufe der Jahrhunderte immer wieder überraschende Funde gemacht, manche durch Zufall, andere bei archäologischen Forschungen. Ein großer Teil der Ausgrabungen wurde und wird nach den wissenschaftlichen Untersuchungen wieder zugeschüttet. Eine dauernde Freilegung und die ständige Sicherung und Erhaltung der Ruinen wäre zu teuer. Ein Teil des Geländes ist aber der Öffentlichkeit zugänglich und vermittelt interessante Einblicke in eine vor zwei Jahrtausenden gestaltete Umwelt. 6  „Prunner Kreuz“ auf dem Zollfeld in Kärnten. Zum Bau dieser Kapelle wurden römische Grabsteine verwendet. 7  Reisewagen, römisches Relief, Marmor, 70 × 115 cm, vermauert an der Außenwand der Kirche von Maria Saal v.Chr. 0 500 1000 1500 heute 1502, Fund des „J nglings vom Magdalensberg“ 15 v. Chr., Noricum wird Teil des Römischen Reichs Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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