Zeichen 3, Schulbuch

46 Expertinnen und Experten ermitteln Der Jungling vom Magdalensberg Seit 1891 steht die Statue im Kunsthistorischen Museum in Wien. Sie galt als eines der wichtigsten und der wertvollsten antiken Kunstwerke dieser weltweit bedeutenden Sammlung. Doch dann wurde im Jahr 1983 eine wissenschaftliche Untersuchung begonnen, die mit einer Überraschung endete: War die berühmte Bronzefigur eine Fälschung? Expertinnen und Experten begannen zu ermitteln. Spuren wurden gesichert und Beweise gesammelt. Was wusste man eigentlich über die Statue? Wenn es ein Original gegeben hatte, wo war es? KHM  Das Kunsthistorische Museum (KHM) in Wien ist eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt. In den Jahren 1871–1891 wurde das heutige Hauptgebäude des Museums errichtet. Es steht am Maria-Theresien- Platz, der unmittelbar an die Wiener Ringstraße grenzt. In diesem pracht­ vollen Bauwerk sind neben der berühmten Gemäldegalerie auch andere Abteilungen untergebracht. Eine davon ist die Antikensammlung. Dort hat der „Jüngling vom Magdalensberg“ heute seinen Platz. Kunstmuseen sind nicht nur Orte, an denen wertvolle Kunstwerke aufbewahrt und einem interessierten Publikum gezeigt und erklärt werden. Sie sind auch Forschungsinstitute. Museen verfügen neben Ausstellungsräumen und Depots über Bibliotheken, Labors und Werk­ stätten. Zu ihrem Personal gehören Wissenschaftlerinnen und Wissen­ schaftler, deren Arbeit unser Wissen über Bilder erweitert. In diesem Kapitel werden außer dem KHM auch noch andere große Museen Europas genannt: Louvre in Paris, Prado in Madrid, Rijksmuseum in Amsterdam, Uffizien in Florenz und die Vatikanischen Museen in Rom. 1  Kunsthistorisches Museum, Wien: Fassade zum Maria-Theresien-Platz 2  Kunsthistorisches Museum, Wien: Stiegenaufgang mit Theseusstatue 3  „Jüngling vom Magdalensberg“, Kunsthistorisches Museum, Wien Der Fund  Die Geschichte beginnt im Jahr 1502 auf einem Acker am Abhang des Magdalensbergs in Kärnten. Anscheinend hatte sich der Pflug eines Bauern an einem Hindernis verfangen. Als nachgegraben wurde, kam ein 1,85 Meter großer junger Mann aus Bronze zumVorschein. Auch eine Streitaxt wurde geborgen und ein Schild mit Schriftzeichen. Der Fund erregte großes Aufsehen. Sogar an den Kaiser wurde die Nach- richt geschickt. Man vermutete bald, dass es sich um eine Statue aus der Römerzeit handeln müsse. Kunstwerke aus der Antike wurden damals hoch geschätzt und wurden von Sammlungen großz gig erworben. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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