Zeichen 2, Schulbuch

Bewegung im Bild 70 Bewegungsphasen und fotografische Experimente Im Jahr 1872 wollte ein reicher Amerikaner namens Leland Stanford endlich wissen, wie ein Pferd im schnellen Trab genau aussieht. Er hatte in einer Wette behauptet, dass es einen bestimmten Moment geben müsse, indemkeinHuf desTieresdenBodenberührt (die „Schwebephase“ des Pferdes). Um seine Annahme zu beweisen, beauftragte er den Foto- grafen Eadweard J. Muybridge (1830–1904) Pferde im Trab und im Galopp zu fotografieren. Eine Wette mit Folgen 1872 gab es noch keine Kameras, die Motive in schneller Bewegung oder gar mehrere Fotos in Serie aufnehmen konnten. Leistungsfähigere Objektive machten Fotografien von Bewegungsphasen später zwar möglich, man musste aber weiterhin das Negativ jeder einzelnen Aufnahme aus der Kamera entfernen, bevor diese „nachgeladen“ werden konnte und für das nächste Foto bereit war. Ein Fotograf, der Leyland Stanfords Wette bestätigen sollte, musste sich etwas Neues einfallen lassen. So gab Stanfords Wette den Anstoß für Experimente und die Weiterentwicklung technischer Grundlagen der Fotografie. 1 Eadweard Muybridge: Pferd in Bewegung, 1878 2 Eadweard Muybridge: Pferd im Galopp, 1880 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des des des Verlags öbv

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