Zeichen 1, Schulbuch
90 abstrahieren Lateinisch „ab-, wegziehen“: etwas gedanklich verallgemeinern; auf Einzelheiten verzichten, damit das Wesentliche klar hervortritt Abstraktion, abstrahiert Vereinfacht, auf das Wesentliche beschränkt. Durch Abstraktion verlagert sich die Aussage eines Bildmotivs vom Konkreten (z. B. Foto eines bestimmten Menschen) zum Allgemeinen (z. B. vereinfachtes Zeichen für Mensch). In der abstrakten Kunst wird dieser Prozess der konzentrierten Vereinfachung mitunter so weit getrieben, dass die Ausgangsform visuell kaum noch erkennbar ist, sondern nur noch Anhaltspunkte wie Proportionen oder Farbklänge erhalten bleiben. Acht-Bit-Kunst Ein Bit (engl., gebildet aus „binary digit“) bezeichnet die kleinste darstellbare Datenmenge. Ein 8-Bit- Pixel verfügt über 256 Farbvarianten. Die aufgrund niedriger Auflösung kantigen Figuren der ersten Computerspiele sind die Vorbilder der Fangemeinde der 8-Bit-Kunst. Allegorie, allegorisch Bildzeichen mit übertragener Bedeutung, die nicht aus dem Bild allein, sondern erst durch zusätzliches Wissen verständlich wird. Allegorien bezeichnen Begriffe, die man nicht sehen oder abbilden kann. Allegorische Darstellungen zeigen meist Personen mit verschiedenen Gegenständen, die Attribute genannt werden. Für jemanden, dessen Wissen damit bestimmte Tätigkeiten, Ereignisse oder Geschichten verbindet, ergeben sich gedankliche Hinweise auf die eigentliche Bedeutung einer solchen Darstellung. Vergleiche dazu auch Symbol . Analyse Methode, möglichst genaue Informationen über einen Gegenstand (z. B. ein Bild, einen Text) zu erhalten, indem Einzelteile ( Bildelemente , Worte) und Aufbau getrennt untersucht und neuerlich in Zusammenhang gebracht werden. Das Wort „Analyse“ bedeutet in der altgriechischen Sprache „Auflösung“. Anatomie Forschung und Lehre vom Aufbau organischer Systeme, z. B. des menschlichen Körpers und seiner Organe. Der Begriff ist vom altgriechischen Wort „anatemnein“ abgeleitet, das „aufschneiden“ bedeutet. Animation Techniken, durch die unbewegte Darstellungen (Zeichnungen, Puppen, Modelle) in eine scheinbare Bewegung versetzt werden. Beispiel: Zeichentrickfilm Antike Zeit der altgriechischen und der altrömischen Kultur, ca. 11. Jahrhundert v. Chr.– 6. Jahrhundert n. Chr. Diese Zeit wird auch Altertum genannt. Aquarell Mit Aquarellfarben gemaltes Bild. Aquarellfarben bestehen aus fein gemahlenen Pigmenten und einem pflanzlichen Bindemittel (Gummiarabicum). Sie sind wasserlöslich und werden mit einem feinen Haarpinsel meist lasierend auf Papier aufgetragen. Assoziation Erinnerungen oder Gedanken, die durch einen Impuls (z. B. ein Bild, ein Wort, einen Gegenstand) ausgelöst werden können. Dabei kann ein erster Gedanke weitere Vorstellungen hervorrufen, sodass ganze Assoziationsketten entstehen. Durch Assoziationen erklärt unser Gehirn die Bedeutung unserer Sinneseindrücke. Belichtungszeit Zeitspanne, während der Licht durch das Objektiv einer Kamera auf das lichtempfindliche Material (Sensor, Chip, Film) fallen kann. Die Belichtungszeit muss auf mehrere Faktoren genau abgestimmt sein, um Über- oder Unterbelichtung zu vermeiden: Helligkeit des Motivs , Lichtempfindlichkeit des Sensors, Lichtstärke des Objektivs. Bildelement Bildelemente sind die Bausteine einer Bild komposition und gleichzeitig Träger von Informationen, die in ihrem Zusammenwirken die Bildaussage bestimmen. Als Bildelemente können illusionistische (z. B. eine Frucht in einem Stillleben) oder abstrakte Formen (z. B. Punkte, Linien, Farbflächen) auftreten. Bildmotiv Das, was auf einem Bild zu sehen ist. Das Haupt- thema eines Bildes. Bister Aus Ruß und Leimwasser hergestellte Zeichentinte. Das Material wurde manchmal auch getrocknet und in Stiftform gepresst. Es ist lichtempfindlich, schlecht haltbar und wird heute nicht mehr verwendet. Bronze Durch Verschmelzen von Kupfer (mindestens 60%), Zinn und geringen Mengen weiterer Metallzusätze erzeugtes Material, das sich wegen seiner Zähigkeit und Haltbarkeit für den Guss großer Statuen oder Kirchenglocken besonders gut eignet. Weil Bronze früher auch zur Herstellung von Kanonenrohren diente, wurden zur Materialbeschaffung in Kriegszeiten immer wieder Glocken und Kunstwerke eingeschmolzen. Collage Bild, das sich aus aufgeklebten Einzelteilen (Fotoausschnitten, Papierstücken, Stoffresten usw.) zusammensetzt. Die Collage wurde mit Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer wichtigen künstlerischen Technik. Zu ihrer Verbreitung haben die Werke Pablo Picassos in besonderem Maße beigetragen. Daguerreotypie Frühe fotografische Technik, mit deren Hilfe es 1839 erstmals gelang, die Projektion eines Lichtbildes auf Silberplatten festzuhalten. Das Verfahren wurde nach seinem Erfinder, dem Franzosen Jacques Louis Daguerre (1787–1851), benannt. digital, digitalisiert In Ziffern erfasst, ausgedrückt, angezeigt. Zur Bearbeitung in einem Computer müssen sichtbare Zeichen (Bilder, Schrift) in mathematische Zeichen umgewandelt (digitalisiert) werden. Druckgrafik In der Druckgrafik werden Bilder zunächst in Form einer Druckplatte (z. B. Stempel) hergestellt. Von dieser Druckplatte können anschließend mehrere Abzüge gemacht werden. Die Möglichkeit der Vervielfältigung war ein Hauptgrund für die rasche Verbreitung der druckgrafischen Techniken seit ihrer Entwicklung im späten Mittelalter. Flüchtendes Pferd, chin. Bronze, 2. Jh. n. Chr. Allegorische Darstellung der Gerechtigkeit: Frau mit Waage und Richtschwert Sachlexikon Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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