Zeichen 1, Schulbuch

85 10 Solomon D. Butcher: John Currys Haus bei West Union in Nebraska, Fotografie, um 1886 11 Blick in die Hütte eines Häuptlings der Mandan, Lithografie (1841) nach einem Aquarell von Karl Bodmer, 1832 12 Karl Bodmer, Aquarell auf Papier, 1832/34 Dokumente einer vergangenen Zeit Wenn wir ein möglichst authenti- sches Bild des „Wilden Westens“ gewinnen möchten, sind wir auf relativ unzuverlässige Bildmedien angewiesen: frühe Fotografien mit ihren technischen Mängeln und gemalte oder gezeichnete Bilder von Künstle- rinnen und Künstlern, deren dokumentarischen Anspruch wir nicht unbe- dingt kennen. Wie alle Informationsquellen müssen auch Bilder kritisch geprüft werden. Die wohl genauesten und detailreichsten Einblicke in die Lebenswelt der nordamerikanischen Indianerstämme bieten Karl Bodmers (1809– 1893) berühmte Zeichnungen und Aquarelle. Die unmittelbarsten Ein- drücke vermitteln die erhalten gebliebenen Skizzen und Studien des Künstlers. Viele von ihnen wurden später in Lithografien übersetzt und fanden weite Verbreitung. Bodmer war ein sehr genauer Beobachter und sein Interesse galt einer möglichst präzisen Dokumentation dessen, was er zu sehen bekam. Zeichnen unter Lebensgefahr? Karl Bodmers Skizzen entstanden auf einer drei Jahre dauernden Expedition, die ihn tausende Kilometer weit durch Indianergebiete führte. Angeblich hat er Überfälle und Kämpfe zwischen Indianerstämmen persönlich erlebt und gleich an Ort und Stelle gezeichnet. Aber vielleicht ist das auch nur eine weitere Geschichte aus der Mythen sammlung des Westens. v.Chr. 0 500 1000 1500 heute Ausdehnung der USA nach Westen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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