Zeichen 1, Schulbuch

69 9 Südatlantik, osmanische Seekarte, 1513 10 Atlas Miller, 1519 11 Atlas Miller (Ausschnitt): Gangesdelta, 1519; der Ausschnitt zeigt das Mündungsdelta des indischen Flusses Ganges. Auch Städte sind dargestellt und Tiere, die in diesem Gebiet lebten. Karte und Kopie Die Seekarte des osmanischen Kapitäns Piri Reis aus dem Jahr 1513 zeigt den Südatlantik zwischen Afrika und der brasilianischen Küste. Auf dem Festland Brasiliens sind Tiere zu sehen, daneben aber auch ein unheimliches Fantasiewesen. Die geografischen Kenntnisse über den neuen Kontinent hatte Piri Reis nicht durch eigene Fahrten gewonnen. Im Alter von zwölf Jahren war er auf dem Schiff seines Onkels beschäftigt. Dieser war ein Seeräuber. Bei der Kaperung eines spanischen Schiffes fiel den Piraten eine Seekarte in die Hände, die von einem der Gefährten des Christoph Kolumbus (1451–1506) stammte. Nach dieser Vorlage fertigte Piri Reis seine eigene Karte an. Sein Onkel gab die Seeräuberei später auf und machte Karriere im Staatsdienst. Er wurde Befehlshaber der osmanischen Flotte. Karten aus der Zeit der Entdeckungs- fahrten lassen uns die Beweggründe und die widersprüchlichen Gefühle dieser Seefahrer erahnen: die Lust, neue Territorien zu erforschen, die Gier, reich zu werden, aber auch das Risiko und die Angst, dabei umzukommen. Wertvolles Wissen Informationen, die in See- und Landkarten aufgezeichnet wurden, konnten Grundlage für die Entdeckung und Eroberung neuer Länder werden und zur Vermehrung von Macht und Reichtum führen. Karten waren ein äußerst wertvoller Besitz. Entsprechend sorgfältig und aufwendig war ihre Ausführung. Kannst du erkennen, welche Länder in der Abbildung 10 dargestellt sind? Die Beschriftungen, aber auch die abgebildeten Tiere und die Küstenlinie können dir als Anhaltspunkte dienen. v.Chr. 0 500 1000 1500 heute ca. 1200, Seekarte aus Pisa 1513, Atlas Miller Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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